Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 1. Band)

     
432 Aufgang. 
wenn er tbatsüchlich noch um so viel unter demselben steht. Bezeichnet also Zz 
die Horizontalrefraction, so haben wir in dem oben betrachteten Dreieck statt 
der Seite z zu setzen z + dz, oder, im betrachteten Fall 90° + dz, woraus dann 
da sin l'" + sin © sin 6 
cos @ cos 0 (5) 
Will man dagegen nur den Einfluss der Refraction auf den halben Tage- 
bogen /, kennen, so kann man die letzte Gleichung von der Gleichung (2) ab- 
ziehen und findet dann die Correction 
az 1405 
cos © cos Ó sin £ cos @ cos 5 sin t 
Beispiel: ¢ = 49? 0*5 (Karlsruhe). 
Für die Sterne « Tauri und « Can. maj. sollen der halbe Tagebogen und 
die Zeiten des Auf- und Unterganges für den r. Márz 1895 berechnet werden. 
Die Rectascension (a) und die Deklination (8) für dieses Datum ist 
cos £o = — 
(6) 
di 
  
  
  
fir a Tauri a == 47297 54s für « Can. maj. a = 6^40738: 
à — + 16° 18"0 ö = — 16° 34"-4 
lg tangey = 0:06096 lg tango 006096 
lg tang &  9'46601 lg tang & 947364, 
lg cos ty 959697, lg cos t, 9:53460 
Zo 109° 39:8 = 7A 18% 895 Z, 69° 584 = 4^ 39" 54s 
dg sin f. 99739 lg sin t, 99729 
lg cos 9-3169 lg cos © 9-8169 
lg cos © 9:9829 lg cos à 9:9816 
Je Summe 9 7730 ig Summe 97714 
ig 140:  2:1461 lg 140$  2:1461 
led? = 28731 dt = 37 56s lgdt 23747 dt = 3m 575 
ty + dt 1^ 99^ 85: £y + dt 4^ 43 515 
a 4 29 54 a 6 40 33 
Sternzt. Autg. 21 7 19 Sternzt. Autg. 1 56 42 
Untg. 11 59 .99 Untg. 11 24 24 
oder Mittl. Zt. Aufge. MárzO 22 31 30  Mittl. Zt. Aufg. Mäz 1 3 20 5 
Untg. März 1 13 14 15 Untg. März 1 12 46 14 
Während also die beiden Sterne etwa 2% 11% nach einander durch den 
Meridian gehen, geht a Tauri etwa 4% 49 vor a Can. maj. auf und 28% nach 
ihm unter. Der erstere befindet sich 142 Stunden, der zweite nur 91 Stunden 
über dem Horizont, und der Tagebogen wird um fast 8 Minuten durch die 
Refraction verlängert. 
Hat das Gestirn nun eine eigene Bewegung, ändert sich also Deklination 
und Rectascension, so muss hierauf unter Umständen Rücksicht genommen 
werden, so bei der Sonne und ganz besonders beim Monde. Man muss dann 
zuerst mit einer genäherten Deklination, die man den Ephemeriden entnimmt, 
wo z. B. beim Mond die Positionen von 12 zu 12 Stunden, oder von Stunde zu 
Stunde gegeben sind, den Werth von % berechnen, den man ebenfalls dann nur 
gendhert richtig erhält. Mit diesem interpolirt man dann den Mondort für die 
Zeit des Auf- und Unterganges und wiederholt die Rechnung. Strenge richtig 
ist diese zweite Berechnung von /, ja auch noch nicht, da man erst mit dem 
genüherten % auch nur noch einen genäherten Ort erhält, indessen genügt die- 
selbe in der Praxis vollkommen. Man kann übrigens unter Benutzung der unten 
gegebenen Tagebogentafel schon mit der genüherten Deklination den genáherten 
    
  
   
    
  
   
   
     
  
     
   
      
    
    
   
    
     
    
    
    
    
  
  
  
  
     
   
   
  
  
  
   
 
	        
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