Bahnbestimmung der Planeten und Kometen. 555
abzuleiten. Ebenso findet man aus den bekannten Formeln die heliocentrischen
rechtwinkligen Coordinaten des Himmelskörpers. Nennt man die geocentrischen
Sonnencoordinaten
X, Y, Z,
die heliocentrischen Planetencoordinaten
X, J5 E,
so sind die rechtwinkligen geocentrischen Planetencoordinaten
E£ — X--x-—pcosacosó
n= Y+ y = p sin a cos à
= Z + 2: —psinô.
Die auf diese Weise erlangten Grössen a und à müssen noch mit der
Präcession, Nutation, Aberration und Parallaxe behaftet werden, um direkt mit den
Beobachtungen vergleichbar zu sein. Führt man alle diese Operationen durch,
so ergiebt sich im Sinne Beobachtung weniger Rechnung
Aa Ad
0:0 ER 0:"1
0:0 0:0
— 01 -- 01
also eine vollkommen befriedigende Uebereinstimmung.
b) Parabolische Bahnen.
a) OrsERS Methode.
Um sich sofort zu überzeugen, ob die Methode von OLBERS noch mit Vor-
theil anzuwenden ist, oder der Ausnahmefall nahezu eintritt, verzeichnet man auf
einem Globus oder einer Sternkarte den ersten und dritten Kometenort sowie
den mittleren Sonnenort. Geht nun der durch die áusseren Kometenorte gelegte
grösste Kreis auch durch den zweiten Sonnenort nahezu, so ist OLBERS’ Methode
zu verlassen.
Die der Rechnung zu Grunde gelegten Beobachtungen gehóren dem von
BARNARD am 30. October 1888 entdeckten Kometen an und lauten
Ort 1888 Ortszeit app. «7p app. 0,
Mount Hamilton . . October 30 167 50% 54s 9% 43 22-20 —15° 18’ 52""0
Wien . . ..... November z 16 18 3 9 47 2100 —14 54 450
Hambug . . ... . » 5 17.11 19 9 51 40:59 —14 94 591
Die Beobachtungszeiten wurden zunáchst mit Hilfe der Meridiandifferenzen
gegen Berlin auf diesen Meridian reducir. Die scheinbaren Rectascensionen
und Deklinationen des Kometen von den kleinen Correctionen, Prácession,
Nutation und Aberration befreit (letztere wurde mitgenommen, um theilweise die
Planetenaberration zu compensiren). Am einfachsten ist es, die Differenz Komet
weniger Stern direkt an den mittleren Ort des Vergleichsternes anzubringen, wenn
die Beobachtungen Differentialbeobachtungen sind und diese Gróssen vom Beob-
achter, wie dies allgemein üblich ist, angegeben werden. Diese Correctionen sind
Aa — 16'^8 — — 18'"8
As — 08 — 04 + 02
Sie wurden mit ihren Zeichen an die Beobachtungen angebracht und diese mit
Hilfe der mittleren Schiefe der Ekliptik für den Jahresanfang e — 23° 27’ 13'"7
in Länge und Breite verwandelt; die mittleren Sonnenlángen und Radienvectoren
wurden aus dem Berliner Jahrbuch interpolirt. Dies giebt