Coordinaten. 657
Beispiel :
a) 848? 1"' 32'-55 — 93^ 13» 10517 b) 934 13* 10*17 — 848? 17' 39'55
348? :15 = 934 98^ »« 15 -- 13": 4 = 348°
3° < 4 + 17':15 = 137 17 >< 15 + 10017: 4 == 17
9' x«4 4-39'-55:15 — 10517 2:17 >< 15 = 89'-55
Wil man auch hier statt dieser beiden aut den Aequator bezogenen
spbárischen Coordinaten rechtwinklige gebrauchen, so wird die positive Z-Axe
auf dem Aequator senkrecht und nach dem Nordpol gerichtet sein, die X- und
Y-Axen liegen 1n der Ebene des Aequators, sodass die positive X-Axe nach dem
Nullpunkte gerichtet, die Y-Axe nach dem 90.Grad der Stundenwinkel gerichtet
ist. Bezeichnet 8 die Deklination, 7 den Stundenwinkel, so ist
x! = cos Ô cos à
y" = cos à sin ?
2! — sin.
Während im ersten System beide Coordinaten, Hóhe und Azimuth, von der
Zeit der Beobachtung abhängig sind, ist im zweiten System nur noch der
Stundenwinkel, nicht aber die Deklination von der täglichen Bewegung abhängig.
3) Der Aequator. In einem dritten System sind beide Coordinaten von der
Beobachtungszeit unabhängig, die Fundamentalebene ist ebenfalls der Aequator,
und die eine Coordinate, die Deklination, ist die gleiche wie vorher. Für die zweite
wird als Anfangspunkt anstatt des im Laufe der täglichen Umdrehung veränder-
lichen Punktes, in dem der Meridian den Aequator schneidet, ein fester auf dem
Aequator gewählt, und zwar einer der beiden Punkte, in welchem der Aequator
von der Ekliptik geschnitten wird. Letztere ist derjenige grösste Kreis, welchen
der Mittelpunkt der Sonne vom Mittelpunkt der Erde aus gesehen im Laufe eines
Jahres unter den Sternen von West nach Ost beschreibt. Die Neigung der
Ekliptik gegen den Aequator, welche ungefáhr 231^ betrágt, heisst die Schiefe
der Ekliptik, die beiden Durchschnittspunkte Frühlings- und Herbst-Tag-
und Nachtgleichenpunkte oder Aequinoctialpunkte, der Durchmesser der
Himmelskugel, in welchem sich die Ebene des Aequators und der Ekliptik
schneiden, ist die Linie der Aequinoctien. Der Frühlings-Tag- und Nacht-
gleichenpunkt wird auch Widderpunkt genannt und in der Regel mit ^^ bezeichnet,
weil in ihm das Zeichen des Widders beginnt. Er ist derjenige der beiden Punkte,
in welchem die Sonne von der südlichen Hemispháre auf die nórdliche übertritt,
der Herbstpunkt dagegen derjenige, in welchem die Sonne von der nórdlichen
zur südlichen übergeht. Von den Aequinoctialpunkten um 90? entfernt liegen
in der Ekliptik die Solstitialpunkte, das Sommersolstitium findet statt,
wenn die Sonne ihre grósste nórdliche Deklination, das Wintersolstitium, wenn
sie ihre grösste südliche Deklination erreicht hat. Der durch die Solstitialpunkte
gelegte Deklinationskreis ist der Colur der Solstitien, der durch die Aequinoctial-
punkte gelegte der Colur der Aequinoctien. (Ueber die Bestimmung der
Schiefe der Ekliptik und des Widderpunktes und ihre Veränderungen s. d. Art.
Schiefe der Ekliptik, Rectascensionsbestimmung, Präcession, Nutation).
Die Rectascension oder Gerade Aufsteigung ist nun der Bogen des
Aequators, welcher zwischen dem Frühlingsäquinoctialpunkt und dem Stunden-
kreis des Sternes liegt, oder der sphärische Winkel, welcher am Pol des Aequa-
tors von den durch den Stern und den Früllingspunkt gelegten Stundenkreisen
gebildet wird. Sie wird gezählt entgegen der Richtung der täglichen Bewegung
von West nach Ost von O—360°, oder (wie die Stundenwinkel) von 07—24/