Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 1. Band)

  
Doppelsterne. 
  
674 
Klasse Distanz lucidae reliquae 
D... I vv ue. . «29 
2 )-—9 ,. . 146. ..… 198 
3 9742. . 153. 102 
4 4 —8 . . 190 - - 4 
5. $—12 . . Hb .. » 208 
6 192 —16 . . .. 99.5.4119 
7 10 —94 . 54 .. 
8 0132... À. Jan 
Summa 653 1987 
Hierzu kommen noch 72 Paare, welche, obwohl ausserhalb des Arbeits- 
programmes liegend, gemessen worden sind, nämlich 28, bei denen der Begleiter 
schwächer als 9. Grôsse ist und 44 von einer Distanz > 39". Diese 2712 Paare 
sind aber nur 2641 von einander verschiedene Systeme, weil die mehrfachen 
Sterne bei der vorgenommenen Klassifikation zugleich in mehreren Klassen er- 
scheinen. Die ganze Eintheilung STRUVE'S ist übrigens willkürlich und dürfte 
wohl kaum als praktisch anerkannt werden, sie wird auch in der neueren Zeit 
nicht mehr gebraucht. 
Durch W. SrRuvE's!) Arbeiten wurden die Doppelsterne in den Vordergrund 
des astronomischen Interesses gerückt und eine gróssere Anzahl von Beobachtern 
widmet seither diesem Gebiete ihre Kräfte. Zuerst ist OTTO STRUVE %) zu er- 
wähnen, welcher seit 1840 bis vor kurzer Zeit die Doppelsternwelt durchforschte 
und hierin seine Lebensaufgabe fand. Ihm schliessen sich in würdiger Weise an: 
Dawrzs9) DzwBowski$, DuwNÉR?) und in neuester Zeit SCHIAPARELLI®), A. HALL 
und H. Struve. Ferner sind noch als verdiente Doppelsternbeobachter u. A. 
zu erwihnen: MADLER, KAISER, SECCHI, FLETCHER, ENGELMANN, JEDRZEJEWICZ, 
GLASENAPP, LEWIS, SEABROKE, GLEDHILL, WiLsoN, die Beobachter der engli- 
schen Privatsternwarten von BarcLay, BisHoP und Lord WROTTESLY u. s. f. 
Trotz so vielfacher Betheiligung war aber die Anzahl bekannter Doppel- 
sterne in den letzten Jahrzehnten verhültnissmássig wenig grósser geworden. Es 
musste deshalb nicht geringes Aufsehen machen, als BuRNHAM?) in den siebziger 
Jahren mit vergleichsweise geringen optischen Hilfsmitteln eine gróssere Anzahl 
neuer, zum Theil sehr enger und lichtschwacher Doppelsterne auffand. Nicht 
selten. waren es STruvE'sche Doppelsterne, die sich durch Auffindung eines 
nahen oder lichtschwachen Begleiters als mehrfach erwiesen. Diese Entdeckungen, 
die sich später sehr vermehrten, als BURNHAM in dem 36zólligen Refractor der 
Lick Sternwarte ein überaus müchtiges Hilfsmittel erhielt, versprachen für die 
Zukunft eine reiche Ausbeute an schnell bewegten Doppelsternsystemen, haben 
1) Stellarum fixarum imprimis duplicium etc. positiones mediae 1852. 
2) Zahlreiche kleinere Arbeiten und Mittheilungen OrTO STRUVE's über Doppelsterne finden 
sich in den Schriften der Petersburger Akademie. Die zahlreichen Messungen engerer Doppel- 
sterne sind zusammengestellt und eingehend bearbeitet in »Observations de Poulcova, Tome IX«. 
3) Die Beobachtungen von DAWES sind gesammelt in Memoirs of the R. Astr. Society, 
London, Bd. 35. 
4) Misure micrometriche di stelle doppie etc. Roma 1883 und 84. 
5) Mésures micrométriques d'étoiles doubles. Lond. 1876. 
6) Osservazioni sulle stelle doppie. Publicazioni del reale Osservatorio di Brera in 
Milano, No. XXXIII, 1888. 
7) Memoirs of the R. Astr. Society, London. Bd. XLVIL 
 
	        
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