ALFRAGAN; ALBATEGNIUS; die Trepidation.
in der grössten in der kleinsten
Entfernung
den Halbmesser der Sonne . . . . 31'20" 33' 40"
den Halbmesser des Mondes . . . 29'30" 35' 20"
den Halbmesser des Mondschattens . 38' 20" 46° 0”
Die beobachteten Mondfinsternisse, welche zur Bestimmung der Entfernung
dienten, fielen in eine Zeit, zu welcher die Sonne in ihrer, grössten Entfernung
und der Mondhalbmesser gleich dem Sonnenhalbmesser war; es war also (in
Fig. 17) 8 = 15' 40"; hierfür findet ALBATEGNIUS 4 — 43' 40", 4 = 60:967. Mit
diesen Werthen wiirde die Sonnenparallaxe gleich 2' 13", die Entfernung der
Sonne gleich 1551 Erdhalbmesser folgen. Statt dessen tand ALBATEGNIUS die
grösste Entfernung gleich 1156, die kleinste 1070 Erdhalbmesser, ausserdem
geht aus der Discussion dieser Stelle hervor, dass ALBATEGNIUS wohl den PTOLEMAI-
schen Werth 641 für die grösste Entfernung des Mondes annimmt, den aus der
Epicykeltheorie hieraus folgenden (33%) jedoch verwirft, und statt dessen den
nach dem umgekehrten Verhältniss der scheinbaren Halbmesser (35-3: 29 -5)
folgenden, nämlich 54 Erdhalbmesser als die kleinste Entfernung des Mondes
beibehält. Es muss übrigens bemerkt werden, dass nach den Untersuchungen
HaLLEY's! die Fundamente der Rechnung nicht richtig sind, indem sich der
Mond nicht in der mittleren Entfernung, sondern in den mittleren Anomalien
94? 10' bezw. 91? 5' und die Sonne nicht in der Erdferne, sondern in den
Anomalien 43? bezw. 54? befand.
Aus diesen Entfernungen und den aus der Epicykelntheorie folgenden Ver-
hültnissen für die gróssten und kleinsten Entfernungen der Planeten werden
unter derselben Voraussetzung wie
bei ALFRAGAN, dass nämlich die
grösste Entfernung eines Planeten
gleich ist der kleinsten Entfernung
des nächst weiteren, die Entfer-
nungen der Planeten und die
wahren Grössen derselben abge-
leitet. Die Resultate sind von den-
jenigen ALFRAGAN’s nicht wesent- (A. 18.)
lich verschieden. Die Entfernung
der Fixsterne wird zu 19000 Erdhalbmesser angegeben, die Sterne erster Grösse
sind 102 Mal so gross als die Erde, die Sterne 6. Grösse 16 Mal so gross.
ALBATEGNIUS und PToLEMÄUS hatten in Folge von Beobachtungsfehlern ver-
schiedene Werthe für die jährliche Präcession gefunden; 'THEBIT BEN CHORA
(gegen Ende des 9. Jahrhunderts) nahm nun diese Veränderlichkeit in der
Präcession als reell an und erklärte sie durch eine Schwankung, eine »Trepi-
dation«. PEURBACH theilt uns die Theorie des THEBIT in seinen »Z/eorzcae
novae planetarum« wit. Hiernach nimmt der letztere ausser der achten Sphäre
noch eine neunte an, in welcher eine feste Ekliptik gelegen ist, welche um 23°
33'30" gegen den in ihr gelegenen festen Aequator geneigt ist; die Schnitt-
punkte dieser beiden gróssten Kreise sind die festen Aequinoctialpunkte. Diese
sind Mittelpunkte von kleinen Kreisen, deren Halbmesser 4° 18' 33" ist, in
welchen sich 2 feste Punkte 27" (Fig. 18) der achten Spháre bewegen. Diese
hat daher eine doppelte Bewegung: 1. sie nimmt Theil an der táglichen Be-
1) Phil. Transact. 1693, pag. 913 ff.