Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 1. Band)

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Das Fernrohr. 
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Beobachter in den Stand zu setzen, ohne Schwierigkeit sein Instrument zu regeln. 
Die Planspiegel S und S,, von denen der letztere durchbohrt ist, reflektiren die 
vom Object kommenden Strahlen auf den Hohlspiegel X, der ein Bild vor dem 
Ocular entwirft. Bei 4 befindet sich das Auge, G ist ein Gewicht, welches den 
nach oben gerichteten Theil des Rohres in Bezug auf die Axe äquilibrirt. 
Uebrigens hat Loewy!) auch den Refractor in ähnlicher Weise abgeändert, um 
die nimlichen Vortheile zu erreichen (s. den Art. »Aequatoreal<). DRAPER?) hat 
im NEwToN’schen Teleskop den Planspiegel 
durch ein total reflektirendes Prisma in der 
  
Weise ersetzt, wie aus Fig. 223 ersichtlich 
ist. Mit Hilfe eines ebensolchen hat dann 
ScHRÓDER?) eine Einrichtung getroffen, die 
ermöglicht, dass das Ocular f des Suchers 
neben das c des Teleskops zu liegen 
kommt. Das Objectiv des Suchers ist d, ii 
das Prisma e wirft die parallel der Fern- (A. 223) 
rohraxe einfallenden Strahlen darauf und der Beobachter kann somit mit grosser 
Bequemlichkeit die Einstellung immer wicder vornehmen und sich ihrer versichern. 
Noch zweckmissiger ist übrigens eine ähnliche von SCHRODER am Refractor ange- 
brachte Verbesserung, welche Fig. 224 darstellt und welche erlaubt, das Ocular 
nach Belieben als das des Suchers und des FRE 
Fernrohres zu benutzen. Das Objectiv des BEAT at capte E 
  
  
  
  
  
  
  
Suchers liegt seitwárts in c, die parallel T races 
der Fernrohraxe auffallenden Strahlen wirft 
    
das total reflektirende Prisma in dasselbe 
hinein, während sie der um die Axe f dreh- - 
bare kleine Planspiegel e auf das Ocular Se 
reflektirt. Das Objectiv des Fernrohres ist a, und der Beobachter kann somit 
durch Drehen des Spiegels um die Axe / das Instrument nach Belieben als 
Sucher oder als Refractor benutzen. 
Herstellung der Spiegel. Die Bearbeitung der sphärischen Spiegel erfolgt 
in derselben Weise, wie die der Linsen; doch ist das Poliren schwieriger, weil 
der Spiegel in Folge seiner grösseren Fläche dem auf ihm ausgeübten Druck 
leicht etwas nachgiebt und so Unregelmässigkeiten entstehen können. Auf die 
Stellung des Polirers, die Stärke des in jedem Augenblick von ihm ausgeübten 
Druckes, der Consistenz des meist als Kitt zur Befestigung des Spiegels an seiner 
Unterlage angewendeten Pechs kommt es deshalb sehr an. Umgekehrt hat 
LassELL4) die Eigenschaft des Pechs, dem ausgeübten Drucke etwas nachzugeben 
und nach dessen Aufhóren erst nach und nach seine ursprüngliche Form wieder 
anzunehmen, benutzt, um die äusseren Theile etwas stärker als die inneren ab 
zuschleifen, und indem er so dem Spiegel eine etwas paraboloidische Form gab, 
die sphärische Aberration zu vermindern, ein Ziel, das FOUCAULT durch sogen. 
Localretouche unter Controle genauer Messungen zu erreichen suchte. Schleift 
man den Spiegel mit Maschinen aus, die die nämliche Einrichtung, wie die 
1) LoEwY, Zeitschr. für Instrumentenkunde, Bd. 4, pag. 132. 1888; Bd. 11, pag. 17. 189r. 
2) MeiseL, Lehrbuch der Optik. Weimar 1889, pag. 358. 
3) SCHRÔDER, Zeitschr. für Instrumentenkunde, Bd. 12, pag. 155. 1892. 
4) On polishing the specula of Reflecting Teleskopes. London 1875. Vergl. MEISEL 
a. a. O., pag. 440.
	        
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