Kometen und Meteore.
6) 1643 Januar in Weinsberg blutiger Schnee.
7) 1645 Januar 23/24 in Herzogenbusch blutiger Schne (Januar 26).
8) 1646 October 6; um 7 Uhr Morgens in Briissel rother Regen (October 8).
9) 1721 Mitte Márz in Stuttgart rother Schlammregen.
10) 1755 October 14 Morgens 8 Uhr in Lucarno ein warmer, wie aus einem
Backofen kommender Wind; die Luft füllte sich mit Dünsten, um 10 Uhr voll
von einem rothem Nebel, um 4 Uhr blutrother Regen, der beim. Aufsammeln
1 rothen Bodensatz gab. Darnach ein entsetzliches, 8 Stunden wáhrendes Gewitter.
Regenmenge 9 Zoll. Der Regen fiel auch auf der Nordseite der A'pen bis nach
Schweden. Auf den Alpen lag 2 z; hoch rother Schnee (October 15).
11) 1755 October 20 schwarzer Staub wie Lampenruss auf der Insel Zetland
(eine der Orkney-Inseln) bei Südwestwind (daher kein vulkanischer Staub vom
Hekla); in der Nacht vom 23. auf den 24. October schwarzer Staub auf einem
Schiff zwischen den Shetlands-Inseln und Irland (October 21, 24, 25).
12) 1755 November 15 rother Regen in Russland, Schweden und am Boden-
see; das rothe Wasser schmeckte sáuerlich, der Bodensatz zum Theil vom
Magnet angezogen.
13) 1781 April 24 weisslicher Staub 3 mm hoch in Sicilien; nach den da-
maligen Untersuchungen kein vulkanischer Staub.
14) 1803 März 5/6 in Udine, Venedig, Neapel, Friaul rother Schnee.
15) 1813 März 13/14 wurde in Catalonien und den Abbruzzen eine rothe
Wolke beobachtet, von. welcher nach und nach. der ganze Himmel die Farbe
des rothglühenden Eisens annahm; dabei wurde es finster, so dass man Licht
anzünden musste, hierauf fiel rother Schnee; der Rückstand bestand aus Kiesel-
erde, Thonerde, Kalkerde und Eisen.
16) 1814 October 27/28 im 'Tbale bei Onegha bei Genova Regen von
rother Erde.
Nun kam. es allerdings auch vor, dass man eine, papierartige Substanz,
Seide, Menschenhaare, ferner ólige, theerige, klebrige, schlammige, gallertartige
Massen, Pilze und Schimmelsubstanz in dem gefallenen Regen erkannt hat, und
selbst aus Feuerkugeln fallen gesehen haben will. Die gallertartige Substanz
welche írüher auch als »Sternschnuppensubstanz« bezeichnet wurde, ist aber,
wie schon MERETT 1667 in seinem Kataloge britischer Thiere, Pflanzen und
Mineralien bemerkt, nichts anderes, als eine aus Eingeweiden von Fróschen
bestehende organische Masse. Diese Bemerkung wurde neuerdings von CARUS
geprüft, welcher in jener Substanz sogar gewisse 'Theile von Eingeweiden
erkannte. Die Eileiter der Frösche haben nàámlich die Eigenthümlichkeit,
durch Aufnahme von Feuchtigkeit stark aufzuquellen, und zwar bis auf das
hundertfache ihres Volumens, so dass ein einziger Frosch einen Liter Gallerte
liefert. Doch lässt sich dieses Aufquellen nicht immer gleich beobachten,
und scheint zur Laichzeit am gróssten zu sein, und nach dem Laichen zu ver-
schwinden?). Hiernach wären die gallertartigen Massen Auswiirfe von im Magen
von Vôgeln stark aufgequollenen Froscheingeweiden. Welehe Bewandtniss es
mit den Pilzen, Schimmel, Papier, Seide, Menschenhaaren hat, ist dabei nicht
aufgeklärt. Ob dabei in manchen Fällen nicht Verwechselungen mit Asbest,
1) Hier wird die Vermuthung ausgesprochen, dass diese Erscheinung vielleicht identisch
ist mit derjenigen vom 20. October; dieses ist jedoch nicht nóthig, vielmehr ist jetzt bekannt,
dass sich an beiden Daten Sternschnuppenfálle ereignen.
?) Die Ursache liegt in der vermehrten Absonderung von Mucin in dem die Eier ein-
hüllenden Schleime.