Kometen und Meteore.
die Zahl der Beobachtungsstunden, welche SCHMIDT auf teleskopische Meteore ver-
wandte, gleich war derjenigen, welche er mit. freiem Auge beobachtete, so würde
die Zahl der teleskopischen Meteore etwa die 700 fache der von ihm beob-
achteten, also auf 1000 etwa 25000 sein, demnach das 25 fache der mit freiem
Auge sichtbaren. Diese Zahl hat natürlich nicht einmal die gleiche Sicherheit
wie die von ARGELANDER für die Fixsterne gefundene, es ist eben nur eine
rohe Schätzung. Thatséchlich hatte | SCHMIDT im Fernrohre einmal eine
Sternschnuppe 1», einmal eine zweiter Grosse, 2 mal solche dritter Grösse,
Amal von vierter und 8 mal von fünfter gesehen, zusammen also solche der 6
ersten Gróssenklassen 16, d. i. nur den neunten Theil der von ihm beobachteten
teleskopischen. Zu einer wesentlich abweichenden Zahl kommt H. A. NEwTON 1).
Aus gleichzeitigen Beobachtungen von PAPE und WINNECKE, bei denen der
erstere mit freiem Auge, der letztere in einem Kometensucher beobachtete, wird
geschlossen, dass, wenn mit dem Fernrohre der ganze Himmel überblickt werden
kónnte, die Zahl der teleskopischen Meteore das 200fache derjenigen mit freiem
Auge betragen würde. Das Gesichtsfeld war nämlich nur der 1371te Theil des mit
freiem Auge sichtbaren, und da WINNECKE 45 beobachtete, wáhrend Park 312 sah,
so ist das Verhältniss 4% 1371. Eigentlich müsste man sagen, dass man durch
dieses Fernrohr Sternschnuppen bis zu einer gewissen Gróssenklasse
in 900 facher Zahl wie mit freiem Auge sichtbare beobachtet, und NEwToN bemerkt,
dass man mit einem stárker vergróssernden Fernrohre noch mehr sehen würde?)
SCHMIDT beobachtete:
1842 an 57 Tagen 311 Meteore, darunter 50 geschweifte.
1943 55.98. BBD » » 18 5
1944 , 128 », 538 » » 58 »
1348 , 153^ à, 615 2 2 53 »
1846 , 93 » 4H » » 39 »
1847 98 2 473 » 2 80 2)
1848. » 193 ,n 485 » 9: 55 »
1849 45 904 44: 505 »" » 77 »
1859546. 7 » - 864 » » 101 5
Zusammen 4068 Meteore, darunter 531 geschweifte.
Der Grósse nach waren dieselben?):
lm 9m 3m dm b" 6m darunter geschweifte 1" 2» 3" 4» 5m
1942 90 95 76 82-15. 8 408: 3 —
1843 96 110 108 68 4 3 14 4 ue RU
1844 82 99 155 115 54 13 356 18.4. — —
1845 65 98 162 152 98 88 271 48 $ — —
1346 74 Si 76. 95 51 12 24 10 5 T —
1847 98 85 81 104 52 19 is 17.8 33—
1848 81 91 105 125 54 16 30 i17. 621. —
1849 44 83 111 140 69 37 99. 94 90 6 —
1850: 36.64. 79 71 46 21 98 29 25 10 5
1) SILLIMAN, IT. Serie, Bd. 39, pag. 201.
2) Es scheint jedoch, dass hier das Fernrohr auf eine bestimmte Gegend zur Zeit eines
stärkeren Erscheinens von Meteoren gerichtet war, es müsste sonst auffallen, dass die meisten
Beobachter in den Fernróhren thatsüchlich so selten Sternschnuppen beobachten.
3) Die Summen stimmen bei SCHMIDT nicht immer; er hat bei seinen Zählungen hin und
wieder 1 oder 2 übersehen.