Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 2. Band)

  
  
  
Gnomon jst das älteste und einfachste astronomische Instrument, welches 
    
  
bei allen alten Völkern zur Bestimmung der geographischen Breite (Polhöhe), 
der Schiefe der Ekliptik, der Richtung des Meridians und der Zeit verwendet 
wurde, und welches noch heute in einer etwas veränderten Aufstellung zur Be- 
stimmung. der Zeit bei 
den Sonnenuhren dient 
(Fig. 242). Es besteht 
aus einem auf einer ebe- 
nen horizontalen Fläche 
senkrecht befestigten 
Stabe von entsprechen- 
der Höhe. Die Anwen- 
dung ist sehr einfach. 
Der Schatten, den der 
Stab SP wirft, wird 
sich im. Laufe. eines 
Tages drehen und da- 
bei seine Länge ändern, 
der kürzeste Schatten 
fällt natürlich zur Zeit 
des wahren Mittags, 
zur Zeit des Durch- 
ganges der Sonne durch 
den Meridian (wenig- 
stens sehr nahe, da auf 
die Mittagsverbesserung 
hierbei keine Rücksicht 
genommen zu werden 
braucht). Sei also der 
  
(A. 242.) 
kürzeste Schatten PQ, so ist PQ die Richtung des Meridians, S Q P die Mittags- 
hóhe der Sonne, und die Zeit, zu welcher der kürzeste Schatten beobachtet wurde, 
der wahre Mittag. Für einen gegebenen Gnomon wird natürlich jeder Schatten- 
lüànge eine gewisse Sonnenhóhe entsprechen und man kann leicht eine Tafel 
anlegen, aus welcher mittels der gemessenen Schattenlänge die Sonnenhôhe ent- 
nommen werden kann. 
Zu gleichen Zeiten Vor- und Nachmittag wird die Schattenlänge dieselbe 
sein, und man kann daher zur Bestimmung des Meridians und des wahren 
VALENTINER, Astronomie, II, 
H 
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
     
	        
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