Kometen und Meteore.
höhen sich verhalten wie die Dichten; die dichteren steigen also tiefer hinab.
Hieraus folgt die geringe Wahrscheinlichkeit für das Herabfallen kleiner, wenig
dichter Stoffe. Solche können nur dann in tiefere Regionen herabgelangen,
wenn sie, durch grosse Meteorsteine gedeckt, hinter diesen sich bewegen, oder
aber erst durch Explosion von grossen Meteoren in geringen Tiefen entstanden
sind. Meteorstaub kann nicht als solcher zur Erde gelangen, da seine Ge-
schwindigkeit schon in den obersten Luftschichten aufgezehrt wird; er ver-
brennt. Doch ist es immerhin nicht ausgeschlossen, dass in der Luft ver-
brannte Staubmassen als Oxyde (Eisenoxyd, Silicate), die sich in der Luft
schwebend nicht erhalten kónnen, nach und nach als Meteorablagerungen zur
Erde gelangen. Dass auch die verbrannten Meteore Rückstände in den Dämpfen
zurücklassen, wird auch schon von DAUBRÉE erwühnt.
3) Je grósser cos Z, d. h. je kleiner Z, desto grósser wird A fiir dieselbe
Geschwindigkeit z, d. h. desto tiefer steigen die Meteore in die Atmospháre
herab (ein übrigens an sich klarer Satz). Ist cos Z sehr klein, d. h. bewegt sich
das Meteor nahe in horizontaler Richtung, so wird der Geschwindigkeitsverlust
in sehr grossen Höhen stattfinden.
Die Hôhen Æ,, H,, für welche ein gegebenes Meteor die Geschwindigkeiten
4,, «4 erreicht, folgen aus
“2
41
nds. ME Uu. Eds BEE at
[28 réa [2 = — riz (8)
7/0 «0
und daraus 2:
u du Bog ^ |
Je = ts à 4 (8a)
#1
Nun ist © /w) für die kosmischen Geschwindigkeiten der Meteore sehr gross
(es wächst wie die dritte oder vierte Potenz der Geschwindigkeiten), demnach
würde das Integral in (8a) nur klein sein gegenüber den Integralen in (8), und
daraus folgt, dass die stärkste Verminderung der Geschwindigkeiten in den
oberen, dünneren Theilen der Atmospháre stattfindet, und dass im unteren
Theile der Bahn die Bewegung beinahe unadhängig von der Anfangsgeschwindig-
keit der Meteore ist, eine Thatsache, die bereits von BENZENBERG erkannt wurde.
Die wirkliche Berechnung des Integrales kann nur vorgenommen werden,
wenn man das Gesetz © (w) kennt. SCHIAPARELLI legte der Rechnung die folgen-
den beiden, aus Artillerieschiessversuchen abgeleiteten Gesetze zu Grunde:
I. Das Gesetz von DIDION:
1
e (z) = 0:026 #? + 0:000065 43 — 0:026 (1 + 200 «) u?
II. Das Gesetz von S. ROBERT:
2
o (2) = 0:08874 2 + 000000007997 #* — 0°03874 h " 7) | "^
wobei als Einheiten das Meter, die Zeitsecunde, und das Kilogramm gewählt
sind. Es ist nun allerdings noch weitaus nicht erwiesen, dass diese, für mässige
terrestrische Geschwindigkeiten geltenden Gesetze auch für die kosmischen Ge-
schwindigkeiten der Sternschnuppen gelten; legt man jedoch diese Gesetze zu
Grunde, und schreibt
das Gesetz I in der Form 9 (v) = a (1 + au) u?
II »” 5) i e (v) = a (1 zi a 4?) u*,
3) 39
so erhält man durch unbestimmte Integration :
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Î
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i
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