Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 2. Band)

  
      
  
  
  
  
  
   
   
  
    
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
   
   
  
   
   
   
184 Kometen und Meteore. 
achtungen des Polarsternes am 16. Mai, sah er im Fernrohre einen Strom von 
feinen Lichtpunkten in ausserordentlich grosser Menge, die das Fadennetz unter 
einem Winkel von 40? durchschnitten, und aus dem Hrrs’schen Nordpol- 
radianten « = 353°, 8 = -- 85? zu kommen schienen. SCHMIDT hält diese 
Lichtpunkte für einen Meteorstrom. 
Von grossen Sternschnuppenschwürmen sind in erster Linie die 4 folgenden 
zu erwühnen, wobei das Datum: die »Fallzeit« vorangesetzt ist: 
1) April 18. 10. 20. Radiant: a — 267°; 8 = + 83°, in der Nähe des 
hellen Sterns Wega in der Leier; der Schwarm wird aus diesem Grunde auch 
die Lyraiden genannt. 
2) August ro. 11. 12. Radiant: a = 45° 0 — + 57° in der Nähe des 
Algol im Sternbild des Perseus, daher auch Perseiden (im Volkesmunde die 
'l'hránen des hl. LAURENTIUS) genannt. Bei diesem Schwarm ist jedoch zu be- 
merken, dass hier weniger von einem Radianten, als von einer Radiationsgegend 
gesprochen werden muss, welche sich nórdlich und östlich von dem Algol 
hin erstreckt. Nebst dem erwähnten Hauptradianten sieht man zur selben 
Zeit stets noch eine grössere Anzahl anderer Radianten in der Umgebung thátig !); 
hierzu kommt, dass auch die Fallzeit sich bedeutend länger erstreckt, als bei 
anderen Strömen; zwischen 2. und 12. August sieht man unausgesetzt eine 
auffallend grosse, wenn auch nicht so übermässige Anzahl von Sternschnuppen; 
selbst schon von Ende Juli angefangen kann man, und zwar aus derselben 
Radiationsgegend, eine erhöhte Anzahl von Sternschnuppen beobachten, welche 
jedoch von SCHMIDT als ein besonderer, nicht zu den Perseiden gehóriger Schwarm 
angesehen werden. 
CouLvIER- GRAvIER glaubt bemerkt zu haben, dass der Augustschwarm von 
Jahr zu Jahr an Intensität abnimmt; QUETELET führt, um dieses zu untersuchen, 
die Mittelwerthe für die Anzahl der beobachteten Sternschnuppen zwischen 1837 
und 1853 an, und hält aus denselben diese Behauptung für bestätigt. Zieht man 
aus den Beobachtungen an verschiedenen Stationen das Mittel, so findet man: 
  
  
Zahl der Beob- 
August 8. 9. IO. 17. 12. achtungkbrte 
1837 — — 65:5 — — 2 
1838 — — — 53:0 = 1 
1839 — 28:8 54:1 = — 1, 2 
1840 1487 52:0 — — LI 
1841 — 81:0 63:0 — — 1 
1842 77:4 63:5 124-7 — — 1, 3, 6 
1845 — 64-0 — e — 1 
1846 — — 21:6 — — 1 
1847 — = 48:0 111:8 66:7 1; 1,4 
1849 — 82:0 50:8 38:0 — 1, |, À 
1850 — 80:0 80:2 55:5 82:0 1, 5,28, 1, 
1853 — 244 697 24:9 — i, 2, 1 
  
  
  
  
  
  
Aus diesen Zahlen scheint jedoch eine Verminderung der Intensität nicht 
hervorzugehen; allerdings scheint nicht jedes Jahr dieselbe Intensität zu herrschen, 
aber eher eine Andeutung von Stellen stärkerer Verdichtung aufzutreten, wenn 
sich auch eine Gesetzmässigkeit nicht verräth. 
1) Man gebraucht das Wort »die Thätigkeit« eines Radianten für die Erscheinung, dass 
von ihm Sternschnuppen zu kommen scheinen. 
  
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