Heliometer.
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findlichen grossen Heliometer«. Hiernach begann FRAUNHOFER mit der Her-
stellung des Instrumentes im Jahre 1824 und von ihm rührt das Objectiv und die
Einrichtung des Heliometer-Apparates her; da sein Tod aber schon 1826 erfolgte,
so war das Durchschneiden des Objectivs und die Vollendung der parallactischen
Aufstellung seinem Nachfolger UrzscHNEIDER vorbehalten.
Es mag an dieser Stelle erwähnt werden, auf welche Weise ein Heliometer-
objectiv hergestellt wird. Der erste Schritt besteht natürlich darin, ein gewöhn-
liches achromatisches Objectiv, welches aus einer Crown- und einer Flintglaslinse
besteht, herzustellen und es dann durch einen Schnitt in zwei halbe Objective
zu zerlegen. So lange man noch mit kleineren Linsen zu thun hatte, mag wohl
der meistens eingeschlagene Weg derjenige gewesen sein, jede der beiden Linsen
rund herum mit einem Diamant zu ritzen und durch einen Schlag mit einem
hólzernen Hammer die beiden Hülften von einander zu trennen. Bei den in
den letzten Jahrzeh nten hergestellten grósseren Heliometerobjectiven, deren Werth
mehr als 2000 Mark betrágt, dürfte diese Trennungsweise aber wohl mit Gefahren
für die Linsen verbunden sein, und es ist daher das nachfolgend beschriebene
Verfahren an die Stelle getreten. In eine eiserne Kapsel von demselben Durch-
messer wie der des Objectivs wird zunächst eine gewöhnliche Glasplatte gelegt,
deren untere Fläche eben und deren obere entsprechend der Krümmung einer
der äusseren Flächen des darüber zu legenden Objectivs ausgehóhlt ist, und den
Abschluss nach oben bıldet eine zweite plan-concave Glasplatte. Durch den
Mantel des eisernen Cylinders gehen nun senkrecht zur Grundfläche zwei
schmale, diametral gegenüber stehende Schlitze hindurch, und durch diese wird
die Schneide einer feinen mit Fett und Diamantstaub behafteten Stahlsäge hin
und her geführt, bis beide Linsen des Objectivs und die werthlosen, zur Be-
festigung dienenden, darüber und darunter liegenden Glasscheiben durch einen
feinen Schnitt zerlegt sind. Werden nun die einzelnen Objectivhälften in halb-
kreisförmige Fassungen gebracht und diese mit den Objectivschiebern verbunden,
so ist noch die Einrichtung zu treffen, dass durch kleine, zur Schnittlinie senk-
recht wirkende Schrauben die optischen Mittelpunkte der beiden Hälften genau
mit einander zum Zusammenfallen gebracht werden können. Es mag hier ferner
noch die allgemein gültige Bemerkung hinzugefügt werden, dass eine etwa mit
der Zeit oder bei verschiedener Neigung des Fernrohres und Richtung. des
Spaltes wieder auftretende seitliche Entfernung der Objectivmittelpunkte bei
grossen Sternabstinden einen nahezu verschwindenden Einfluss hat, bei sehr
kleinen Abstünden, wie z. B. Doppelsternen einen Fehler von erheblichem Betrage
gegenüber der zu messenden Grósse selbst hervorbringen kann, dass aber durch
Messung von Positionswinkeln engerer Doppelsterne in zwei symmetrischen
Stellungen der Objectivhülften, oder wie der übliche Ausdruck lautet, vor und
nach dem Durchschrauben aus dem halben Unterschiede der gemessenen
Richtungen in Verbindung mit den Distanzmessungen der Abstand der beiden
Sterne berechnet werden. kann.
Nunmehr wieder zu dem augenblicklichen Gegenstande, nümlich der Ein-
richtung des Kónigsberger Heliometers zurückkehrend, ist zu bemerken, dass
das Instrument im October 1829 aufgestellt werden konnte. Das Fernrohr hat
8 Par. Fuss oder 2:6 7; Brennweite und 70 Linien oder 158 mm Oeffnung. Die
beiden Objectivhülften kónnen jede für sich durch Schrauben bewegt werden,
die zugleich auch zur Messung der Grósse der Bewegung dienen, indem sie am
Ende mit Záhltrommeln versehen sind, an denen Hundertel-Umdrehungen direkt
abgelesen und Tausendtel geschützt werden, so dass die Ablesungen bis auf