nennens
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Längenbestimmung.
zu befürchten ist. (Vergl. hierüber ALBRECHT’s Mittheilungen in den »Astron.
Nachr.«, in den »Veróffentlichungen des Geodát. Instituts 1883—84«, und seine
»Formeln und Hilfstafeln für geograph. Ortsbestimmungenc.)
Soll schliesslich der Ausdruck für die Berechnung der Lángendifferenz unter
Anwendung der telegraphischen Methode gegeben werden, so folgt derselbe in
einfacher Weise. Es seien dazu U, und U, die aus den Zeitbestimmungen
hervorgegangenen Uhrstánde auf der óstlichen und westlichen Station mit dem
event. Uhrgang reducirt auf die Zeit der Mitte des Signalwechsels oder auf einen
sonstigen gleichen Zeitmoment, A, und Ru die Verzôgerung der Relais beim
Localregistriren, 7, und #7! die bei den von der ôstlichen Station aus gegebenen
Signalen, z,' und 7, die auf die westliche Station bezüglichen Grössen, sodass
der Index für den ankommenden Strom gilt, endlich seien die Uhrdifferenzen
bei den von der östlichen und der westlichen Station aus gegebenen Signalen
d, und d,, so ist die Längendifferenz Z
? 7
Lu SE gu vue (e - 37) - (e - 37)
2 2 2
Ist nun durch den Ausgleich der Stromstärken Æ, = 7, = 7, und Aw = rw
= Fy! und wird die Stromzeit überhaupt durch das Hin- und Herregistriren eli-
minirt, so fallen damit ja die letzten beiden Glieder fort. Will man dagegen
noch die persönliche Gleichung berücksichtigen, oder dieselbe andererseits aus
den Abendwerthen ermitteln, so findet sich
d, dw
L= 25 + U,— Un+ P,
wo dann Z die persönliche Gleichung, so zu verstehen ist, dass man Beobachter
auf der östlichen Station, weniger Beobachter auf der westlichen Station nimmt.
Treten nun die Einzelwerthe verschiedener Abende zusammen, so wird man in
der Regel letztere nicht als gleichwerthig ansehen dürfen, da auf der einen oder
anderen Station oder auf beiden die Uhrstände nicht immer mit gleicher Sicher-
heit erhalten werden, indem der eine oder andere Stern verloren geht, oder
durch die Luftbeschaffenheit und sonstige Störungen Unsicherheiten hinzutreten
können; dabei ist noch zu beachten, dass die Beobachtungen der Polsterne zur
Ermittelung des Azimuthfehlers der benutzten Instrumente führen, also ebenso-
wohl wie die Zeitsterne, welche direkt zur Bestimmung des Uhrstandes führen,
bei einer Gewichtsbestimmung hinsichtlich der abendlich erreichten Sicherheit
herangezogen werden müssen. Nach OPPOLZER kann man für die Bestimmung
des Gewichtes der Uhrstände die Formel
pele any
075 4- 0832
verwenden, wo ? und z die Zabl der beobachteten Pol- bezw. Zeitsterne be-
zeichnen. Das Gewicht der Lüngenbestimmung selbst setzt sich dann aus den
so ermittelten Gewichten der Zeitbestimmung an der óstlichen und westlichen
Station zusammen, und lautet
__ 608 w |
boo rh Su
und das Endresultat der Längenbestimmung aus allen Abenden wird das unter
Berücksichtigung dieser Gewichte gebildete Mittel sein.
Die Längenbestimmung aus Chronometerübertragungen, auf welche
Methode nun im folgenden náher eingegangen werden soll, wurde zuerst von
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