Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 2. Band)

      
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
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14 Heliometer. 
für die Berechnung einer Distanz von 7 Scalentheilen hat die Form A=17"-91129 » 
— 0'"-000000053 73.  (»Mittheilungen von der Kgl. Sternwarte zu Góttingen. 
3. Thl. Triangulation der Plejadengruppe.«) Nach diesem Ausdruck ist an die 
mit einem constanten Scalenwerth berechnete Messung des Sonnendurchmessers 
noch eine Verbesserung von 0''06 und an die an der äusserten Grenze der Mess- 
barkeit liegenden Abstände von einem Grade etwa 0'-4 anzubringen. Wenn 
aber, wie es jetzt durchweg geschieht, die Verwandlung der Distanzmessungen 
in Bogenmaass auf Messungen anderweitig bekannter Sternabstünde beruht, jo 
fällt eine etwaige Unsicherheit in der Bestimmung des Coéfficienten zum gróssten 
Theil wieder weg. 
Nach eingehender Besprechung der Abstandmessungen ist jetzt noch eines 
Umstandes zu erwähnen, der die Messung der Positionswinkel betrifft. Dabei 
wird nämlich vorausgesetzt, dass der Positionskreis richtig am Instrument ange- 
bracht ist, so dass sich für zwei in einem Stundenkreise liegende Sterne die 
Ablesung 0 oder 180 Grad ergeben würde; andernfalls sind die Messungen noch 
um den Indexfehler des Positionskreises zu verbessern. Zur Ermittelung dieser 
Correction brachte BrssEL bald nördlich, bald südlich vom Heliometer im Spalt 
der Drehkuppel in der Höhe des in die Meridianebene und nahe horizontal 
gestellten Fernrohres ein Collimatorfernrohr an, dessen Objectiv gegen das des 
Heliometers gerichtet war und in dessen Brennpunkt sich ein Fadenkreuz befand. 
Bringt man nämlich die beiden Objectivhälften auseinander, so wird man vom 
Fadenkreuz des Collimators zwei getrennte Bilder erhalten, und stellt man den 
Spalt des Heliometerobjectivs vertical, so kann man es nach einer Reihe von 
feinen Drehungen mit dem Positionswinkel und der Rectascensionsschraube 
dahin bringen, dass bei dem Auf und Abbewegen des Heliometerfernrohres sein 
Fadenkreuz bald mit dem einen, bald mit dem anderen Bilde des Fadenkreuzes 
des Collimators zusammenfáll, und bei dieser Stellung des Spalts müsste die 
Ablesung am Positionskreise entweder 0 oder 180 Grad sein und die Ab- 
weichung davon ist der Indexfehler des Positionskreises. In gleicher Weise kann 
man den Indexfehler auch bestimmen, wenn man den Spalt horizontal stellt 
und das Heliometer im Stundenwinkel hin- und herschwingt, nur ist in letzterem 
Falle noch auf die Aufstellungsfehler des Heliometers als Aequatoreal Rück- 
sicht zu nehmen, die bei der vorausgehenden Methode nicht in Betracht 
kommen. Im Jahre 1833 machten C. A. F. PETERS und SELANDER, die sich 
damals in Kônigsberg aufhielten, die Bemerkung, dass sich für den Indexfehler 
verschiedene Werthe ergaben, je nachdem sich bei der Einstellung des Fernrohres 
auf den Collimator die Deklinationsaxe, an deren Ende das Fernrohr befestigt ist, 
zur Linken oder zur Rechten befand, oder wenn der Collimator im Süden war, 
die Axe dem Fernrohr bei der täglichen Bewegung folgte oder voranging. Der 
Grund dieser Erscheinung liegt darin, dass das am Ende der Axe befestigte Fernrohr 
durch die Wirkung der Schwere eine kleine Torsion erleidet, in Folge derer bei 
horizontal oder vertical gestelltem Objectivspalt die Ablesung des Positionskreises 
in der einen Lage etwas zu gross und in der anderen Lage ebenso viel zu klein 
ausfällt. Es ergiebt sich dann, wenn diese Drehungsconstante ermittelt ist, der 
Einfluss bei der Richtung des Fernrohres auf einen bestimmten Punkt des 
Himmels durch Multiplikation des horizontalen Maximalwerthes mit einem vom 
Stundenwinkel und der Deklination abhángenden Coéfficienten. 
Nachdem die Besprechung der Einrichtung des Königsberger Heliometers 
und der im Wesentlichen von BEssEL aufgestellten Beobachtungsmethoden der 
Hauptsache nach erledigt ist, sind jetzt noch einige Worte den anderen Helio- 
  
 
	        
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