EE ve ee ipe c od
i ui Lois
16 Heliometer.
und Beobachtungen am Königsberger Heliometer ergab. Der Indexfehler des
Positionskreises wurde durch Messungen von Sternpaaren bestimmt, deren gegen-
seiige Lage aus Beobachtungen am Königsberger Heliometer bekannt waren;
dabei ergab sich die Drehungs-Constante zu 17 Minuten, also viel grösser als in
Königsberg, wo sie nur etwa 2 Minuten betrug. Die Einstellungsweise der
Sterne am Oxforder Heliometer war bei JOHNSON verschieden von derjenigen, der
sich Besser. und alle übrigen Heliometerbeobachter bedient haben; es wurden
dort nämlich die Bilder der Sterne in symmetrischen Stellungen nebeneinander-
gebracht und die Scalen und der Positionskreis abgelesen, und wenn die Sterne
ungleich hell waren, so blendete JoHnson den helleren nicht durch ein Gitter,
sondern in der Weise ab, dass nur ein kreisförmiger Ausschnitt der Objectivhälfte
zur Geltung kam. Bei den Messungen blieb eine Objectivhälfte unveränderlich
stehen und die andere wurde bald nach der einen und bald nach der anderen
Seite bewegt. JouNsoN beobachtete vorzugsweise Sternparallaxen und Doppelsterne
und Planetendurchmesser, und nach seinem Tode war MAIN 1861 bis 1879 mit
Messungen von Doppelsternen beschàftigt, aber unter STONE wurde das Helio-
meter nur bis 1881 als solches benutzt.
In Deutschland begann sich zu Anfang der siebziger Jahre wieder eine neue
Epoche der Beschäftigung mit dem Heliometer anzubahnen, indem die für die
Beobachtung der Venusdurchgänge von 1874 und 1882 eingesetzte Reichs-
commission den Beschluss fasste, dazu Heliometer zu verwenden, und zu diesem
Zwecke wurden die schon erwähnten FRAUNHOFER'schen Heliometer der Stern-
warten in Berlin, Breslau, Gotha und Göttingen durch A. RepsoLp & SOHNE in
Hamburg mit verschiedenen neuen Einrichtungen versehen. Die älteren Holz-
rohre wurden durch eiserne ersetzt, die Stellung der Objectivschieber wurden
nicht mehr an den Schraubentrommeln, sondern an zwei silbernen Scalen mit Hilfe
eines Mikroskops vom Objectivende abgelesen, und die Objectivschieber wurden
so eingerichtet, dass sie sich gleichzeitig in entgegengesetzten Richtungen be-
wegten. Die Oculare, wenn auch die ältere Einrichtung zur seitlichen Ver-
schiebung zum Zwecke von Beobachtungen für die optische Verbesserung noch
beibehalten war, wurden für die Beobachtungen selbst stets in die Axe des Fern-
rohres gebracht, am Ocularrohr wurden ferner Scalen angebracht, und die kurzen
für die Aufstellung auf einen Tisch eingerichteten Sáulen mit Dreifuss wurden
durch lange eiserne Sáulen und starkem Dreifuss zur Aufstellung in Fussboden-
hóhe ersetzt. Auch mit diesen Instrumenten wurden vor den Expeditionen in
Strassburg Beobachtungen zur Bestimmung der Brennweite nach der BEsskr'schen
Methode angestellt, aber zur Reduction der Distanzmessungen wurden ausschliess-
lich die Resultate der Messungen von Sternen im Bogen gróssten Kreises benutzt,
deren Oerter durch Meridianbeobachtungen auf einer grossen Zahl von Stern-
warten festgelegt waren. Die Resultate aller Beobachtungen an diesen Instru-
menten von einer grossen Anzahl von Astronomen, sowobl auf den Venusdurch-
gangs-Stationen selbst als auch zur Vorbereitung auf diese Erscheinungen und
zur nachtrüglichen Untersuchung, sind in dem schon erwähnten fünfbändigen
Werke enthalten, welches AuwERs im Namen der Reichscommission verfasst hat,
und welches als eine der bedeutendsten literarischen Erscheinungen auf dem
Gebiete der Astronomie zu betrachten ist. Die in diesem Werke niedergelegten
Vorschriften und Methoden haben auch vielfach zur Richtschnur bei der An-
wendung der neueren grósseren Heliometer gedient.
Während also die deutschen Expeditionen sich älterer Instrumente bedienten,
wurden für andere Nationen durch REPsoLD’s Reiseinstrumente dieser Art von
EEE