Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 2. Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
     
336 Mechanik des Himmels. 23. 24. 
Die Störungen E, n, C werden selbstverständlich successiv anwachsen, es ist 
aber keineswegs nóthig, dieselben für jeden Tag zu berechnen. Das zu wählende 
Intervall hängt wesentlich von den Grössen der störenden Kräfte und den 
Aenderungen der Distanz zwischen dem störenden und gestörten Körper, ab; 
das Intervall kann erfahrungsmässig bei kleinen Planeten 40 Tage angenommen 
werden; bei Kometen werden oft kleine Intervalle bis zu 10 Tagen, und auch 
noch kleinere, nöthig werden; natürlich tritt an Stelle von %£ überall (zw). 
Da die Störungen stets klein sind, so kann man, um das unnöthige Anschreiben 
von Decimalen zu vermeiden, gewisse Grössen in einer kleineren Einheit ausdrücken. 
2 2 2 
In der Praxis wählt man als Einheit für & », { und e me ge die siebente 
Decimale; der Anblick der Formeln (8) und (14) zeigt dann, dass diese Grüssen 
sofort in dieser Einheit erhalten werden, wenn man X,, Y,, Z, in Einheiten 
der siebenten Decimale ausdrückt. Gemäss den Formeln (9) werden dann auch 
die Summen .S,, S, S, in derselben Einheit erhalten. Drückt man x, y, z und 
folglich nach Formeln (11) auch a, 2, c in der gewöhnlichen Einheit (der Erd- 
bahnhalbaxe) aus, so folgt nach (12) auch 4 in Einheiten der siebenten Decimale, 
und da / nahe 3 ist, so werden auch die Glieder fgx, fgy, fgz in (14) in Ein- 
heiten der siebenten Decimale erhalten, - während %, %' Verhältnisszahlen in der 
gewôhnlichen Form sind. 
Um die störenden Kräfte sofort in Einheiten der siebenten Decimale zu 
erhalten, geniigt es an Stelle von (wÆ)2m, die Werthe (æwZÆ)?m,-107 einzuführen. 
Dieselben sind mit den pag. 303 angeführten Werthen für die Massen: 
log (zw E)? mu, 107 log (wk)? m 107 
Mercur 9:9502—10 Jupiter?)  3:655084 
Venus 1:0625 Saturn 3:13102 
Erde 4- Mond!) 1:1244 Uranus — 2:8217 
Mars 0:1839 Neptun 2:3852 
24. Beispiel. Es wird zweckmässig sein, ein Beispiel zu wählen, bei welchem 
die Störungen beträchtlich anwachsen, weshalb ich die Berechnung der Störungen 
des Kometen 1889 V, Brooks wihle. Die zu Grunde gelegten Elemente sind 
die von BAUSCHINGER aus der ganzen Erscheinung 1889 bis 1891 abgeleiteten3): 
Epoche 1889 Sept. 3o'5 mittl. Zeit Berlin. 
M = 0° 1'5"01 == 28°5 5"75 
qe 1 834 54:99 p =501""72306 
w= 343 35 50:62 Ekliptik und log a = 05663617 
& = 17 59 4:37 [ Aequinoct. 18900 dog sin ¢ = 96728179 
i= 6 4 0657 log p = 04575457 
Die Epoche der Osculation wird bei Kometen am zweckmissigsten in die 
Nähe des Perihels gelegt; da sich nämlich hier die Coordinaten ausserordentlich 
rasch verändern (in Folge der schnellen Bewegung der Kometen), namentlich 
aber höhere, bis zu den vierten und tünften Differenzen, beträchtlich werden, so 
würden, wenn die Störungen bereits grösser sind, diese Differenzen sich auch 
in den Störungen zeigen, und einen sehr unregelmässigen Gang derselben er- 
zeugen, weshalb es nöthig würde, viel engere Intervalle zu nehmen. In der 
Nähe der Osculationsepoche aber sind die Störungen natürlich sehr klein, weil 
1) Masse 1 : 355500. 
2) Mit der Masse | : 1047-873 gleich 3634972. 
3) Untersuchungen über den periodischen Kometen 1889 V (BRooxs) I. Theil, pag. 38. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
  
    
  
  
  
  
  
    
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.