Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 2. Band)

"VIL 
   
Heliometer. 25 
Der Positionswinkel p zwischen zwei Sternen gezühlt am Mittelpunkt zwischen 
denselben ergiebt sich aus der Ablesung 2 des Positionskreises nach den 
Ausdriicken 
Axe folgend 
,, vorangehend 
2=P+ i+ r+] 
—P-À-M23-—J. 
Um eine Abweichung des Fadenkreuzes von der optischen Axe des Fern- 
rohres zu eliminiren, werden die Beobachtungen an derselben Seite der Säule 
nacheinander immer in zwei verschiedenen Lagen angestellt, zwischen denen 
das Fernrohr um seine Axe um 180 Grad gedreht ist, und um alle in obigen 
Ausdrücken enthaltenen Instrumental-Constanten zu bestimmen sind sowohl 
Beobachtungen im Meridian an Sternen in der Náhe des Pols und nach Süden 
hin als auch zu beiden Seiten des Meridians in 6 Uhr Stundenwinkel anzustellen. 
Auf die Bestimmung des Index-Fehlers des Positionskreises mit Anwendung 
des Collimators ist, wie schon bemerkt, im Laufe der Zeit verzichtet worden 
und es sind später Beobachtungen weit entfernter Sterne, deren Oerter aus 
Meridianbeobachtungen bekannt sind, an die Stelle getreten. Um sich ein Ur- 
theil über die dabei erreichbare Genauigkeit zu bilden, soll hier eine Uebersicht 
über die Resultate gegeben werden. 
a) Collimatorbeobachtungen. 
Index-Fehler — Drehungs-Constante 
     
     
    
  
  
       
  
      
   
   
     
  
   
    
  
    
     
  
  
  
1889 Juni 13 4- 027 — 
Aug. 16 + 0:92 — 0"-25 
Sept. 30 - 0760 — 0:18 
1890 Febr. 12 +013 — 014 
Nov. 12 + 0:17 ++ 0:09 
1891 Apr. 16, 22 — 0:22 — 0:32 
Oct: 23 4- 0:37 — 060 
1892 Apr. 14, 16 + 064 — 0:58 
Mittel — 4- 0:36 — 0:28 
b) Sternbeobachtungen. 
Abstand 
1892 Hydrakreis Sternpaar c/ + 0:30 + 0192 118^3 
ad -+ 0:89 = {): 179 111-3 
1889, 9o Stand. stars. Victoria -r 1:19 — 538 
Mittel mit Gewichten + 0:69 -- 0 18 m 
und die abgerundete Annahme ist 
= + 0"6 p= + 0"18. 
Die Besprechung des Heliometers kann nicht abgeschlossen werden, ohne 
noch einer ganz besonderen Form zu erwähnen, welche von belgischen Astronomen 
bei der Beobachtung des Venusdurchganges im Jahre 1882 benutzt worden ist, 
und wovon man eine Beschreibung in den »Annales de l'observatoire royal de 
Bruxelles, Tome V 1884« mit Abbildungen findet. Man hat nümlich auf Veran- 
lassung von Houzeau eine achromatische Linse von 4:84 7; Brennweite und 
0:22 m Oeffnung, wie bei den Heliometerobjectiven in zwei halbe Objective zer- 
legt und jede der beiden Hälften an den Enden zweier verschiedener Fernróhre 
angebracht und an jedem Fernrohr die Hälfte eines anderen, viel kürzeren 
Objectivs so eingeführt, dass die Brennpunkte der ungleichen Linsen mit ein- 
ander zusammenfielen und zwar wählte man die Brennweite des kleinen Objectivs 
so, dass sie sich zu der Brennweite des grossen Objectivs nahe so verhielt, wie 
   
      
   
     
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
	        
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