Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 2. Band)

     
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
     
62. 
  
454 Mechanik des Himmels. 61. 
sich einfachere Entwickelungen ergeben; endlich ist zu erwähnen, dass HANSEN 
die Auflösung der Integrationsdivisoren in Reihen, die nach steigenden Potenzen 
von p fortschreiten, als eine der Hauptursachen der mangelhaften Convergenz 
der Resultate, unterlässt. 
62. Die Secularacceleration des Mondes. Für den numerischen Werth 
der Secularacceleration des Mondes hatte LarLACE 10" angegeben!) Dieser 
Werth wurde auch von PLANA und DawoisEAUX bestätigt gefunden. Airy fand 
anfangs denselben Werth; bei seinen: späteren Untersuchungen den beträchtlich 
grösseren von 12". Die von HAnsen gefundenen Werthe weichen von einander 
um ca. 1" ab und bewegen sich zwischen 11''5 und 12'"5. 
Der Coefficient des Integrales fe,(9 e,! £Z' 47 ist nach Formel 60 (3) 3 y*?. 
Dieses ist natürlich nur ein erster Náherungswerth, das Anfangsglied einer Reihe, 
welche nach Potenzen von p. fortschreitet. Nach den Entwickelungen von PLANA 
und DAMOISEAUX ergab sich der Coëfficient 
decus mer M, 
ein Werth, welcher auch von HANSsEN nach seiner Methode bestátigt wurde. 
Derselbe ergab sich jedoch in Folge eines Fehlers in der analytischen Ent- 
wickelung, den zuerst (1853) Apams?) corrigirte. Die von PLANA, DAMOISEAUX 
und HANSEN gemachten Vernachlüssigungen lassen sich nach Apaws dahin 
prücisiren, dass der Einfluss der Veründerlichkeit der Excentricitát der Erdbahn 
auf die Tangentialbewegung, also auf die Flüchengeschwindigkeit, nicht berück- 
sichtigt erscheint, und nur die in Folge der veründerlichen Excentricitát der 
Erdbahn auftretende Variation der stórenden Kraft in der Richtung des Radius- 
vector in Rechnung gezogen wurde. Unter Berücksichtigung sámmtlicher Einflüsse 
erhielt ADAMS 
A = 3 up? — m u^ 
Der Unterschied betrügt in dem Coëfficienten von # mit den numerischen 
Werthen von e,(), e,', Z' und &:—1'"66?). 
PLANA und DawoisEAUX erklärten jedoch die Methode von ADAMS für in- 
correkt, und als DELAUNAY im Jahre 1859 in der Pariser Academie der Wissen- 
schaften die von ihm auf einem ganz anderen Wege erhaltenen mit den ADAMS- 
schen übereinstimmenden Resultate mittheilte, war es in erster Linie PONTECOULANT, 
1) Die numerischen Werthe der Störungsco&fficienten sowie der Secularacceleration des 
Mondes, seines Knotens und Perigeums können aus den Formeln in No. 59 und 60 keineswegs 
erhalten werden. Die daselbst vorgenommenen Vernachlässigungen sind viel zu erheblich, als 
dass die Resultate der numerischen Rechnung auch nur einigermaassen auf Richtigkeit Anspruch 
erheben könnten. Schon die Mitnahme der zweiten Potenzen der Excentricitäten, um so mehr 
aber die Berücksichtigung der zweiten Potenzen der Massen wiirde die Coéfficienten wesent- 
lich verändern. Es muss besonders hervorgehoben werden, dass hierbei die analytischen 
Operationen nur zur Andeutung des Weges dienen, denn ohne diese Darlegung würde das 
Auftreten von elementären Gliedern, das Wegschaffen derselben, die Bestimmung der Veränderungen 
in den Apsiden und Knoten aus den Differentialgleichungen für die polaren Coordinaten wohl 
kaum verständlich gewesen sein. Andererseits aber fällt die vollständige Theorie der Mond- 
bewegung nicht in den Rahmen dieses Werkes. Wenn an anderen Stellen auch numerische 
Beispiele gegeben sind, so ist dieses immer nur dort, wo die zulässigen Vernachlässigungen 
u. s. w. nicht überschritten sind. Da dieses beim Monde für die Ableitung der numerischen 
Werthe nicht als zutreffend gelten kann, so wurde auch von den numerischen Substitutionen hier 
Abstand genommen. 
?) Philosophical Transactions, Band 143, pag. 397. 
8) 1. c. pag. 405. 
  
   
	        
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