Mechanik des Himmels. 62.
R(M' ;
AL, = ( + 2) à
az
wird!). 2) Durch den Massenzuwachs der Erde wird die Rotationsgeschwindig-
keit derselben vermindert. Nach dem Princip der Flächen muss nämlich das
Produkt der Masse in die Rotationsgeschwindigkeit constant sein, wobei aber
für die Masse, da man es mit einem rotirenden Körper zu thun hat, die diesen
in der Entfernung 1 von der Rotationsaxe ersetzende Masse, also das Massen-
moment X gesetzt werden muss; es ist also:
Ko == const,
demnach
do=— 2 dk.
Für die Kugel ist das Massenmoment K — + x p^ 0, daher 4K — 8 x pt 8, dp,
wenn à die Dichte der Erde, à, die Dichte der abgesetzten kosmischen Massen
und p der Erdradius ist. Lagert sich im Jahrhundert eine Schicht von der Hóhe
A ab, und nimmt man die Dichte des kosmischen Staubes gleich derjenigen der
Erde, so wird in 7 Jahrhunderten eine Schicht von der Hóhe Z7 angesetzt, demnach
ist do = A£dt
A h
dun se B= tag ds N gros t:
Dieser Verminderung der Rotationsgeschwindigkeit entspricht eine Ver-
"UA
làngerung des Tages um p? und in dieser Zeit legt der Mond in seiner Bahn
0 .
A : we : ;
das Stück ET L' zurück, so dass die hieraus folgende scheinbare Beschleunigung
0
seiner Bewegung
Á
AL, = + 5 Zt»
ist. Endlich wird 3) durch den Widerstand, welchen der Mond in einem wider-
stehenden Mittel findet, ebenfalls ein Secularglied von der Form AZ, = a 7?
entstehen; die Gesammtbeschleunigung wird daher
Ji
AT jor e» z ez ves] p.
Durch die Substitution der numerischen Werthe erhielt v. OPPOLZER
AZ =#+1"8 A,
wobei Z in Millimetern, / in Einheiten des Jahrhunderts auszudrücken ist. Es
genügt daher, um den Unterschied zwischen dem beobachteten und theoretisch
bestimmten Werthe zu erklären
A — 2'8 mm im Jahrhundert
anzunehmen.
Der hiergegen gemachte Einwurf, dass das hierfür erforderliche Quantum
kosmischen Staubes viel grosser wire, als das wirklich beobachtete, ist ungerecht-
fertigt; denn die beobachtete Niederschlagsmenge ist durchaus nicht zu ver-
wechseln mit der thatsáchlich erfolgten; zu den beobachteten gesellt sich noch
jener Massenzuwachs, welcher durch die in der Luft stattfindenden Verbrennungen
von Meteoren u. s. w. in nicht controllirbaren Mengen erfolgt, und die weitaus
grösser als die beobachteten sind,
1) Eine genauere Untersuchung dieses Theiles der Störung gab GYLDEN in den »Astron.
Nachr.« Bd. 109, pag. 1.