Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 2. Band)

618 Mechanische Quadratur. 
Formeln 102 (12) und 104 (3) giebt den Einfluss der physischen Libration, und 
die Berücksichtigung der wahren Coordinaten des Mondes in den Formeln (1) 
und (2) giebt den Einfluss der optischen Libration. 
Für den dem scheinbaren Mondmittelpunkte naheliegenden Krater, MOESTING 
A hat man nach J. FRANZ: 
{= — 5° 1019"; 4 3° 11'247, 
wobei als erster Meridian der Meridian des kleinsten Hauptträgheitsmomentes 
gewählt ist. N. HERz. 
Mechanische Quadratur. I Die Aufgabe der mechanischen Qua- 
dratur ist, aus den numerisch gegebenen Werthen einer Function für eine Reihe 
von Werthen des Argumentes, die Integrale der Function zwischen gegebenen 
Grenzen zu bestimmen. Strenge genommen würden daher auch die verschiedenen 
Methoden der náüherungsweisen Integration hierher gehóren:  Mittelwertbsatz, 
Sımpson’sche Regel, geometrische Quadraturen mit den verschiedenen Formen der 
Integratoren (Verzeichnen von Curven nach den gegebenen Functionalwerthen und 
Bestimmung des Flächeninhaltes durch Planimeter), endlich die von HUMBOLDT 
in sehr treffender Weise bezeichnete Methode der »Integration mit der Scheere« 
(Verzeichnen von Curven auf dickem Carton, Ausschneiden derselben und Be- 
stimmen der Fläche nach dem Gewichte). In der praktischen Anwendung in 
der Astronomie wird jedoch nur eine Methode verwendet, welche an Genauig- 
keit alle diese angeführten Methoden weit übertrifft, aber an gewisse spezielle, 
übrigens leicht zu erfüllende Bedingungen geknüpft ist: aus gegebenen áqui- 
distanten Functionalwerthen die Integrale von ganz bestimmten unteren 
Grenzen an zu ermitteln. Diese Methode, namentlich seit ENckE's Darlegungen 
in den »Berliner Astronomischen Jahrbüchern« für 1837 und 1838 besonders 
handsam gemacht, von v. OPPOLZER in seinem »Lehrbuch zur Bahnbestimmung 
von Planeten und Kometen« Il. Bd. weiter ausgeführt, und durch ausgedehnte 
Tafeln für den praktischen Gebrauch zweckmässig eingerichtet, soll im Folgen- 
den allein auseinandergesetzt werden. Wegen der Einrichtung der Tafeln wird 
es dabei zweckmässig, auch diejenigen für die mechanische Differentiation in 
Kürze zu behandeln. 
In dem Artikel »Interpolation« wurden die beiden Formeln abgeleitet ?): 
f(a+no)=f(a)+nf'(a)+ 5,72" (@)+ 51% (n2—12)f""(a)+ +422 (n° —12)f""(g)2-... 
J (ar (8 + pape: + y taf (300—097 060 79 
8T g n? =A +: 
welche ee geschrieben werden sollen: 
f(a+nw)=f(a) + N (n)f' (a) + Ns (0f " (a) 4- IS Q0)" (2) + IQ (a) + +... (1) 
Fa+(n+3)w)=f (a +3) +M, (82-3) 8- M$(2)/ (a2-3)3- MG" (ar) -., (2) 
in welchen 
ANQ-n A (n)=n 
N,(n) = À n° My(n) = 5 [2 — (3)? 
Nn) = 3; à n (n — 1?) M y(n) = à nn? — (3)?] (3) 
Nn) = + n°(n? — 1?) M,Q) — 3; p? — b? — d] 
NS = i n(n?— 1?) (m?— 2?) Ms(0) — 4; n[n? — (§)%][»* — (3?) 
1) Dieses Handwörterbuch, II. Bd., Formel 5, pag 43 und die erste Formel auf pag. 47. 
  
       
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
 
	        
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