108 Mikrometer und Mikrometermessungen.
kehrten Zeichen genommenen obigen Refractionsausdrücken in scheinbare
Differenz verwandelt werden muss; dagegen bedarf es noch der Ableitung des
Einflusses, den die Strahlenbrechung auf die Ermittelung von g nach dem zweiten
Verfahren ausübt.
Die letzte Gleichung muss mit Rücksicht auf die scheinbaren Oerter des
Sternes zur Zeit der Beobachtung offenbar so geschrieben werden:
15 15
mithin beträgt die Verbesserung wegen Strahlenbrechung:
15 = =
= cos @ + D (9, by + By — 9, = Bale. Lots)
cos à
Ag=—— Qs — bo + Pa — 21) — #9 lang à
Setzt man hierin
d d e
Pa == Fa = 1)=25 (£ @ — p)
dp 7p fe ey
HA = e S — S) 27. (£ @ — D))sec?
ein, so erhält man sogleich
d
arm — Ub TD
mw
cotang? n
me (siae > )
Hierbei ist vorausgesetzt, dass die wahre Declination zur Berechnung von
£ verwandt wird; benutzt man dagegen die scheinbare Declination, so füllt das
Glied ¢ fang d weg und die Verbesserung wird
cotang? n sin N
Ag = — xg {== + =
(S (N+3) ^ sin (JN 4-9) eos ;)
Es ist bisher angenommen worden, dass die Form des Mikrometers genau
quadratisch ist; ob diese Bedingung strenge erfüllt ist, wird einer genaueren
Untersuchung bedürfen, die sich auf die Bestimmung der Lángen der Seiten und
der Diagonalen, entweder vermittelst directer Ausmessung oder im Allgemeinen
leichter durch Sterndurchgánge erstrecken muss. Uebrigens werden bei sorg-
faltiger Construction merkliche Fehler kaum vorkommen und überdies wird man
den Einfluss kleiner Abweichungen dadurch eliminiren, dass man abwechselnd
die eine und die andere Diagonale in die Richtung der täglichen Bewegung
bringt. :
Vergleichen wir schliesslich die im Vorigen besprochenen Mikrometer mit ein-
ander, so besteht ein bemerkenswerther Unterschied zwischen dem Kreismikrometer
und den übrigen Mikrometern darin, dass bei dem ersteren die Resultate stets
auf der Combination von zwei ungleichartigen Momenten, dem Verschwinden
an dem einen und dem Wiedererscheinen an dem anderen Rand beruhen,
während bei den übrigen geradlinigen Mikrometern auch die gleichartigen
Momente für sich, entweder die Zeiten des Verschwindens oder die des
Wiedererscheinens oder beide verwendet werden kónnen. Es ist dies in-
sofern von Bedeutung, als die Auffassung. besonders des einen dieser
Momente, des Wiedererscheinens in merklichem Betrage durch das Aussehen
und vor allem durch die Helligkeit der Objecte beeinflusst zu werden scheint
und daraus bei der Verbindung ungleich heller Objecte systematische Fehler
herv
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