Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

   
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Mikrometer und Mikrometermessungen. 123 
selten genóthigt wird, ein günstiges Beobachtungsverfahren aufzugeben, weil 
zwischen den Pointirungen die Zeit zur Ablesung fehlt. Um diesen Mängeln 
abzuhelfen, hat man in neuerer Zeit die Mikrometer mit gewissen Registrir- 
vorrichtungen versehen, von denen die wichtigsten hier erwähnt werden sollen. 
Die einfachste, in ihrem Gebrauch allerdings beschränkte Einrichtung ist 
von J. A. ROGERS angegeben und bei mehreren Meridiankreis-Mikrometern der 
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Registrirvorrichtung nach J. A. ROGERS. 
(A. 305) 
Firma PISTOR und MARTINS in Berlin ausgeführt worden (Fig. 305). Die Schraube 
trágt ausser der gewóhnlichen Trommel noch zwei andere von demselben Durch- 
messer, aber etwas geringerer Breite, welche untereinander und von der ersteren 
durch gleiche Zwischenráume getrennt sind. Die vom Kopf entterntere Haupt- 
trommel ist an beiden Rándern mit einer Strichtheilung versehen, und die Be- 
zifferung befindet sich in der Mitte; die beiden anderen Trommeln tragen eine 
correspondirende Theilung. Auf der dem Ocular zugewandten Seite der Haupt- 
trommel ist ein fester Index vorhanden, ausserdem befinden sich neben den 
übrigen Theilungen vier Indices, welche je an dem Ende eines leichten, durch 
Reibung auf der Spindel aufsitzenden Armes angebracht sind. Die Verbindung 
dieser Arme mit der Spindel kann aber dadurch aufgehoben werden, dass man 
in ihr anderes, etwas vorstehendes Ende je einen unabhángig von der Schraube 
befestigten drehbaren Hebel eingreifen lässt, wie es aus der Figur ersichtlich 
ist; die Indices nehmen dann eine mit dem festen Index übereinstimmende 
Stellung ein. Das Verfahren ist nun klar; nachdem man vor der Beobachtung 
die beweglichen Indices eingestellt hat, 16st man nach der ersten Pointirung 
den ersten Arm aus und zwingt dadurch den betreffenden Index mit der Trommel 
mitzugehen, macht hierauf die zweite Einstellung und schligt den zweiten Arm 
zurück, u. s. w. Man kann so fünf Einstellungen nacheinander machen und 
braucht erst am Schlusse die Trommeln abzulesen; die Auslösung selbst ist 
durchaus sicher und kann in völliger Dunkelheit bewirkt werden. Wie oben 
bemerkt wurde, ist die Vorrichtung zunächst nur für wiederholte Pointirungen 
am Mikrometer eines Meridianinstrumentes erdacht worden, würde aber auch 
einer allgemeineren Verwendung fähig sein. 
Eine sehr einfache und für viele Zwecke ausreichende Registrireinrichtung 
ist von H. C. VocELi) angegeben. Die Trommel der Mikrometerschraube 
1) H. C. VocEL, Ueber eine Registrirvorrichtung an Mikrometern. Zeitschrift für Instru- 
mentenkunde, Jahrgang I. 
  
  
     
   
  
   
   
   
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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