Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

Mikrometer und Mikrometermessungen. 
oder Kreise auf dunklem Grunde oder auch dunkle Linien in dem (schwach) er- 
leuchteten Gesichtsfeld zu erzeugen, ja es hüátte selbst keine Schwierigkeit ge- 
habt, nach den STEINHEIL’schen Plänen ein vollständiges Positions-Mikrometer 
mit Fadenbildern herzustellen. 
Noch bevor STEINHEIL die Verbesserungen seiner ursprünglichen Einrichtung 
in dem SCHUMACHER’schen Jahrbuch für 1844 veröffentlichte, hatte voN LAMONT 
für denselben Zweck eine ähnliche Vorrichtung ersonnen und in dem Jahrbuch 
der Königl. Sternwarte bei München für 1840 beschrieben. Die Mikrometer- 
vorrichtung von LAMonT’s wird durch eine Glasplatte gebildet, auf deren vorderer, 
mit einer Lackschicht geschwärzten Seite feine Linien eingerissen sind, welche 
das Licht einer hinter der Platte befindlichen Lampe durchlassen. Die Strich- 
ebene befindet sich im Focus eines Objectivs, aus welchem die Strahlen parallel 
austreten und nach Reflexion in einem total reflektirenden Prisma auf ein zweites 
Objectiv fallen; die aus diesem Objectiv austretenden Strahlen werden an einer 
in den Strahlenkegel des Fernrohrs eingeschalteten planparallelen Glasplatte 
reflectirt und in der Bildebene vereinigt. Die Einrichtung ist hiernach von der 
SrEINHEIL'schen im Princip nicht wesentlich verschieden. 
Von den spáteren Versuchen, Bilder der Messvorrichtungen in der Bildebene 
des Hauptfernrobrs zu erzeugen, mógen hier nur kurz die Vorschläge und Aus- 
führungen von SrAMPFER und von K. vox LrrTROW genannt werden, welche haupt- 
süchlich den Zweck verfolgten, die mit Fadenbeleuchtung nicht versehenen Instru- 
mente auf móglichst einfache Weise für die Beobachtung von schwachen Sternen 
geeignet zu machen. Sie gleichen sich alle darin, dass die von beleuchteten 
Linien oder von einer leuchtenden feinen Oefinung ausgehenden Strahlen nach 
Reflexion an einem geneigten Planspiegel .oder an spiegelnden kleinen Kugeln 
durch eine Linse in der Hauptbrennebene des Fernrohrs zu einem Bilde ver- 
einigt werden; im Gegensatz zu den früheren Einrichtungen liegen aber alle 
Theile ausserhalb des Lichtconus des Fernrohrs. Es mag noch erwähnt werden, 
dass von Lirrrow für die Beobachtung der lichtschwächsten Sterne unter 
brochene leuch- 
tende Linien 
a Load ke 
poe nt dem 
verwandte. 
  
  
  
  
  
Ein eigent- 
liches Positions- 
mikrometer mit 
lichten Faden- 
bildern scheint 
zuerst von J. 
BROWNING nach 
dem Plane von 
G. P. BIDDER 
hergestellt wor- 
den zu sein?) 
Dasselbe ist in 
3 Fig. 313 darge- 
stellt. 44 ist das Mikrometer, welches sich von einem Positionsmikrometer nur 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Lichtbild-Mikrometer nach G. P. BIDDER von J. BROWNING. 
(A. 313.) 
!) Monthly Notices, Vol. XXXIV, 1874. 
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
     
   
    
     
œ 
br y 5° N o- m UN 
{
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.