148 Mikrometer und Mikrometermessungen.
Messungen von Rectascensions- und Declinationsdifferenzen bei
ruhendem Fernrohr.
Die Messungen kónnen entweder für beide Coordinaten gleichzeitig d. i. bei
demselben Durchgang oder getrennt vorgenommen werden; im letzteren Falle,
der namentlich bei sehr schwachen Objecten zu bevorzugen ist, empfiehlt es sich,
die Messungen der einen Coordinate symmetrisch zu denen der anderen zu
machen. Nachdem an dem (mittleren) Transversalfaden die Richtung der
scheinbaren täglichen Bewegung (J") bestimmt und hierauf der Positionskreis
auf die Ablesung P' + 90 eingestellt ist, werden bei ruhendem Fernrohr die
Antrite der beiden zu vergleichenden Objecte, entweder nach der Auge- und.
Ohr-Methode, oder meist besser nach der Registrirmethode beobachtet, wobei
es sich empfiehlt, die Signale stets in dem Moment zu geben, in welchem
man sich bewusst wird, dass das Object genau unter dem Faden ist oder von
‘demselben bisecirt wird. Für die Messung der Declination wird das vorauf-
gehende und schon vorher in die Náhe des festen Declinationsfadens gebrachte
Object mittelst der Feinbewegung des Fernrohres oder besser mittels der Ver-
schiebung des ganzen Mikrometerkastens in der Nähe des 'Transversaltadens
scharf auf den Faden eingestellt; und hierauf das nachfolgende Object in dem-
selben Stundenwinkel mittels des beweglichen Fadens pointirt. Sind 7' der
Stundenwinkel des Stunden- (Transversal-) Fadens, D die Declination des darauf
senkrechten Fadens, von dem aus die Declinationsdifferenzen gezählt werden,
9 und $' die Sternzeiten des Durchganges des voraufgehenden und des nach-
folgenden Sterns, A und À' die gemessenen Unterschiede in Declination, so ist
Z=%—a A = à — D
T=Y— w' A'z 0 — D,
mithin
a —ag-9 —9 $9 —6-—A'—A
oder da
A=20 M=(E N EZ 5), 4
wenn s’ die Ablesung der Schraube bei Einstellung auf den folgenden Stern, s, die
Ablesung für die Coincidenz des festen und des beweglichen Fadens und 7 den in
Bogensecunden ausgedrückten Winkelwerth eines Umgangs der Schraube bezeichnen, |
9 — à = (+ 5! + Sp )7
Zur Bestimmung der Coincidenz bringt man den beweglichen Faden dem
festen Faden abwechselnd von der einen und der anderen Seite bis auf ein
Minimum visibile der Trennung, oder bei Feldbeleuchtung bis auf eine äusserst feine
x lichte Linie nahe und nimmt aus den je zwei
Ablesungen das Mittel.
a 4 = Man thut gut, die Beobachtungen auf
Nt, die zwei um 180° verschiedenen Lagen des
N Mikrometers zu vertheilen, muss dann aber,
wie hier ausdrücklich hervorgehoben werden
LAN mag, die Coincidenzstellung für jede Lage
25 besonders ermitteln. Auch empfiehlt es sich,
Se we __ us’ namentlich bei grösseren Declinationsunter-
Nu schieden den Objecten eine möglichst symme-
trische Lage zur Fernrohrachse zu geben.
" Was den Einfluss angeht, den ein Fehler
in der Einstellung des Stundenfadens in den
Declinationskreis ausübt, so ersieht man aus
beistehender Fig. 317, dass, wenn der Faden //' um einen Winkel Ap (in
(A. 817.)
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