174 Mikrometer und Mikrometermessungen,
nach Z, entgegengesetzt dem Sinne der Rotation wachsen, so wird die areo-
graphische Länge des in / beobachteten Punktes
5772996 fy
m Sin. 6 lo
sin (x — JP") — sin i sin J :
SCHIAPARELLI hat noch eine zweite Methode!) angewandt, welche von dem
Ort des Polflecks und seinen Aenderungen unabhängig ist. Stellt in Fig. 397
NS wieder den Centralmeridian dar, 2^ einen Faden
in einer beliebigen, aber von VS nur wenig, höchstens
einige Grade verschiedenen Richtung, so beobachte man
den Zeitpunkt, wo das zu bestimmende Object sich bei
m genau in der Mitte der Sehne e/ befindet, welche
dem auf ab senkrechten Faden cd parallel ist, und
messe (oder schätze in Theilen des Halbmessers) den
Abstand om = w bezw. Mittelst dieser Daten findet
© |F
man leicht aus der fiir diese Zeit geltenden planeto-
graphischen Linge æ des Centralmeridians die Linge
in( P'— x ; pir d P'—
des Flecks 8=w + ST : m oder meist hinreichend genühert 9— c 4- * og
p Sinagsinl p sing
wo x den Positionswinkel der Richtung Oà bezeichnet; die planetographische
(A. 327.)
Poldistanz c folgt aus derselben Gleichung wie früher szz (7— e) = 3 , Worm selbst-
verständlich 7 auf denselben Pol bezogen werden muss, von dem aus c ge-
rechnet wird, im vorliegenden Falle also statt des aus den Gleichungen pag. 171
berechneten Werthes das Supplement genommen werden muss. Die Anwendung
dieses Verfahrens setzt voraus, dass die Scheibe keine merkliche Phase hat; ist
eine solche vorhanden, so kann ihr Einfluss in der von ScHIAPARELLI ange-
gebenen Weise?) berücksichtigt werden; übrigens verdient das erstere Verfahren
5 ohnehin den Vorzug.
Man kann endlich auch die Zeitschätzungen des
Durchganges der zu bestimmenden Punkte ganz umgehen
und durch directe Messungen mit der Schraube ersetzen.
Bestimmt man mittelst des beweglichen Fadens, der dem
y Centralmeridian parallel angenommen werde, durch Ein-
RUD stellung auf den Fleck und auf die beiden Ränder die
Grösse x (Fig. 328) und hierauf nach Drehung des Mikro-
meters um 90° die Grösse y, so erhält man unmittelbar
aus dem Ausdruck für den Cosinus des Winkels, den
zwei Linien mit einander einschliessen:
yı cosiYp? — (x? + y?)
= re PET
N
(A. 328.)
COSC = Sin i -
und
sin(} — w) = ee
p sim G
Weicht, wie dies im Allgemeinen der Fall sein wird, das der Messung zu
Grunde liegende Achsensystem von der wahren Richtung des Centralmeridians
und der dazu senkrechten Richtung ab, so kann man leicht nach den bekannten
1) SCHIAPARELLI a. a. O., 8 297.
?) SCHIAPARELLI, a. a. O., $ 306.
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