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Mikrometer und Mikrometermessungen. 193
Bruchtheil einer Windung in Mittel zusammengezogen werden, die Coéfficienten
go ut, p... abgeleitet.
Die Bestimmung des Schraubenwerthes durch Sterndurchgánge setzt voraus,
dass das Fernrohr wihrend der Dauer der Beobachtung eines Durchganges seine
Lage nicht verändert und namentlich keine Drehung um die Stundenachse er-
leidet; man muss daher auch thunlichst jede Drehung des Fernrohres um die
Declinationsachse vermeiden, da eine solche leicht mit kleinen Verstellungen im
Standenwinkel verknüpft ist.
Ein 2. Verfahren zur Bestimmung des Schraubenwerthes besteht in der
Ausmessung einer Distanz von bekannter Grósse, die entweder ein Bogen am
Himmel oder durch terrestrische Marken hergestellt sein kann. Um im ersteren
Fale einem etwa zu befürchtenden Fehler in der Distanz einen móglichst
geringen Einfluss auf die Bestimmung des Winkelwerthes einzuräumen, wählt
man eine gróssere Declinationsdifferenz zwischen zwei Sternen, die man ver-
mittelst eingeschalteter Zwischensterne stufenweise ausmisst. Sehr geeignet für
diese Bestimmung ist der »AZ« Bogen im Sternhaufen À Persei, welcher eine
Amplitvde in Declination von 186 umfasst, die durch 8 zwischenliegende Sterne
in Differenzen von durchschnittlich 2' getheilt wird. Da dieser Bogen, sowohl
bei grésseren, als bei kleineren Instrumenten häufig angewandt wird, so mögen
hier die für die Beobachtung und die Berechnung des Schraubenwerthes nöthigen
Angaben folgen. Die Positionen der Sterne für das mittlere Aequinoctium 1900 sind:
Stern Grösse AR. Jährl. Präc. Decl. Jáhrl. Prác.
A (2 2 19° 53:1 +4s:194 +56° 51' 26""-0 +16" 78
B. 95 12 36:5 4-4:190 48 322 -+16:79
€.. 91 11 465 --4:183 46 395 +16'33
D. 81 11.266 +4179 44 431 +1-684
#69 12 1241 +4:183 42 262 4-16:81
#. 65 13 23 +4:180 40 235 +16'82
€ 91 li 392 --4:176 38 174 4-16:84
HH 8% 11 46:9 +4'175 36 169 4-16:83
f 9:0 11 22:3 +4171 34 330 4-16:85
Z 84 11 2295 +4170 32 495 +1685
Der Unterschied der Declinationen der beiden Endsterne, auf dessen ge-
naue Kenntniss es hier allein ankommt, beträgt nach Beobachtungen am Pulko-
waer Verticalkreise und Meridiankreisbeobachtungen eben dort und in Strassburg
für das mittlere Aequinoctium des Jahres z:
£ — 1900
s
Um den beobachteten Declinationsunterschied 4Z auf den mittleren Unter-
schied zu Beginn des Jahres zu reduciren, hat man:
Red. auf Jahresanfang = Aa! + Bd + Cc' + Dd,,
wo À, B, C, D, die bekannten BrsseL’schen Gróssen sind, welche in allen
grôsseren astronomischen Ephemeriden, im Berliner Jahrbuch oder unter der um-
gekehrten Bezeichnung C, D, A, B im Nautical Almanac oder der Connaissance
des Temps gegeben werden und die a', d', c', d' die folgende Bedeutung haben:
Aà = 18' 36"-49 + (£ — 1900) (- 0-072 — 0'005 +
a = n sin a, sin Aa
hs cost, sin Au
£! — cos 4, sin à, sin Aa + lang e sin à, sin A0 + sin a, cos à, sin Aà
d' — sin a, sin À, sin Aa — cos a, cos à, sin À à.
VALENTINER,: Astronomie, ; III.