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Mikrometer und Mikrometermessungen. 195
Charakter hervorrufen kann; denn bezeichnet s die Summe der gemessenen
Declinationsdifferenzen in Schraubenumdrehungen, Z7 den bekannten Unterschied
zwischen den beiden Endsternen, s die Anzahl der partiellen Bógen und 2 einen
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constanten Fehler, so wird der wahre Schraubenwerlh — 7 p mn sodass für
das obige Beispiel unter Voraussetzung eines constanten Fehlers von 0''9 in
jeder Bestimmung einer Declinationsdifferenz die aus der 9- 5- 3- und 2-Theilung
hervorgehenden Werthe um bezw. 0'"037, 0'*090, 0'*019 und 0'"008 fehlerhatt
sein würden. Wie dem aber auch sein móge, in allen Fállen wird man, mógen
die für verschiedene Distanzen gefundenen Werthe ganz oder nur theilweise aus
der Distorsion des Gesichtsfeldes hervorgehen, wenn anders sie hinreichend ver-
bürgt sind, bei der Berechnung von Beobachtungen jedesmal denjenigen Werth
annehmen, welcher für die betreffende Zone ermittelt worden ist.
Ein Beispiel der Bestimmung des Winkelwerthes einer Schraube durch
terrestrische Objecte bietet die Untersuchung der Schraube des Mikrometers
des 15z0lligen Pulkowaer Refractors durch O. SrRuvEl) Auf einer hölzernen
Tafel waren auf dunklem Hintergrund fünf weisse Kreise von 0:4 Zoll Durch-
messer gezeichnet, deren unter sich nahe gleiche Abstände (etwa 2 Fuss) scharf
ausgemessen wurden. Die Tafel wurde in einer gewissen Entfernung vom Fern-
rohr, welche durch sorgfáltige Triangulirung genau bestimmt war (8852 Fuss),
senkrecht zur Gesichtslinie aufgestellt und hierauf die Distanz der Mittelpunkte
der kleinen Kreise, die unter einem Winkel von 0''8 erschienen, mit der
Schraube gemessen. Es ist kaum nóthig zu bemerken, dass ein aus derartigen
Messungen an terrestrischen Objecten abgeleiteter Schraubenwerth (7') für die
Anwendung auf coelestische Beobachtungen noch der Reduction auf Entfernung
co bedarf; ist. die Hauptbrennweite des Objectivs —/ und die Differenz der
Focalstellung terrestrisches Object -- Sterne = Af, so beträgt die Reduction
A
Ar = 7 ay
J
Ein 3. sehr empfehlenswerthes Verfahren, welches die genaue Kenntniss
der Declinationsdifferenz zweier Sterne ganz umgeht, beruht auf der Messung
der Declinationsbewegu ng eines kleinen Planeten gegen einen und denselben
genáhert bekannten Fixstern. Es habe die Beobachtung zu den Zeiten 7 7, 7",..
die Unterschiede ergeben Ag, Ad’, Ad", . . ausgedrückt in Schraubenrevolutionen,
ferner seien die aus der Ephemeride unter Berücksichtigung der Aberrationszeit
interpolirren und mittelst der Parallaxe auf den Beobachtungsort reducirten
Declinationen des Planeten 6, 0', 0", ... die mittlere Declination des Sternes für
den Jahresanfang sei D + x und die Reduction auf den scheinbaren Ort bezw.
AR, R', R", . . . endlich sei # = 79, + y, wo », ein sehr genáherter Werth ist;
setzt man dann
6 —(D--R)—M rn
9 —(D--R)—A6,0 zy —m
3" — (D -- R') — A8". pz, — n"
so hat man zur Bestimmung der Verbesserung y die Gleichungen:
X-4- A8 y-—n
x + AS y= ww
x + Ady = a"
1) Observations de Poulcova, Vol. IX,