Full text: Handwörterbuch der Astronomie (Dritter Band, erste Abtheilung)

   
  
  
  
  
  
250 Mond. 
achters gerückt, den Mond voll beleuchtet, wobei sie sich dem Monde wieder 
von links nähert, und der Mond nach und nach wieder die Sichelgestalt an- 
nimmt, wobei aber jetzt der 
links, óstlich gelegene Theil 
beleuchtet bleibt, mit nach 
rechts geworfenen Schatten. 
Diese wenigen Andeu- 
tungen werden hier wohl 
für die Erklärung der ver- 
schiedenen Phasen desMon- 
des ausreichen. Hierzu ist 
  
jedoch noch zu erwähnen, 
dass auch der von der Sonne 
(A. 358) nicht direkt beleuchtete 
Theil der Mondscheibe mit- 
unter sehr deutlich sichtbar 
ist. Man kann dieses sogen. 
aschfarbige Licht des 
..--= Mondes mit freiem Auge 
sehr gut einige Tage vor 
und nach dem Neumonde 
sehen; im Fernrohr ist es 
noch zur Zeit der Quadra- 
turen gut sichtbar; in ver- 
einzelten Fällen wurde es 
noch zwei bis drei Tage nach 
den Quadraturen beobachtet. Die richtige Erklärung hierfür gab bereits LEONARDO 
DA VINCI und später unabhängig von ihm MAESTLIN. Es ist das von der Erde reflektirte 
Sonnenlicht, welches den von der Sonne nicht direkt beleuchteten Theil des 
Mondes ebenso erhellt, wie der Mond seinerseits die Nachtseite der Erde erhellt. 
Man bezeichnet daher dieses Licht auch kürzer noch als Erdenlicht des Mondes. 
Die Helligkeit desselben ist sehr verschieden, auch wechselnd. BEER und MÄDLER 
konnten in demselben einzelne Mondlandschaften, insbesondere ARISTARCH, er- 
kennen. SCHRÖTER behauptete, dass dasselbe heller ist, wenn die Erde einen 
grösseren Theil des Festlandes dem Monde zuwendet; MÄDLER findet dasselbe 
am besten sichtbar, wenn die nördliche Deklination des Mondes grösser als die- 
jenige der Sonne ist, und zugleich der Mond wenig erleuchtet, also im März 
und September. Beides stimmt mit der Entstehungsursache des Erdenlichtes 
ganz gut überein. 
Im Vollmonde verschwinden die Schatten auf dem grössten Theil der Mond- 
oberfläche namentlich an denjenigen Theilen, deren Details am besten wahr- 
nehmbar sind, nämlich den centralen. Die Folge davon ist, dass man im Voll- 
monde wenig Details wahrnimmt. Dieselben verschwinden dort ganz, wo zwischen 
den einzelnen Theilen kein Helligkeitsunterschied stattfindet, z. B. bei vielen 
Wällen und den von denselben eingeschlossenen Wallebenen. Nur dort, wo 
die Lichtintensität, also die Albedo aneinandergrenzender Partien hinreichend 
verschieden ist, werden Details hervortreten. Daher werden die Mare sich im 
Voollmond gut gegen die angrenzenden helleren Gegenden abheben, ebenso 
selbst kleinere helle Ringgebirge innerhalb der Mare, während sehr bedeutende 
Wallebenen zwischen anderen Ringgebirgen verschwinden. 
Mond im ersten Viertel. 
  
Mond im letzten Viertel. 
(A, 359.) 
     
   
   
  
  
    
  
  
   
   
      
   
   
    
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
—— HJ 
  
  
	        
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