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Planeten. 419
einbar ist!), oder aber, die anscheinende Duplicitüt entsteht durch einen weissen
Streifen, der parallel zur Richtung der Jupiterstreifen über den Satelliten zieht.
:Dié Schwierigkeit, mit welchen Details auf den Nebenplaneten, trotz der
relativ grossen Instrumente unserer Zeit, wahrgenommen werden, lässt die mannig-
fachen Beobachtungen ScHRÓTER's, welcher am 24. August und dann nochmals
am I3. und i4. October 1796 einen schwarzen Fleck von 0'*6 Durchmesser am
vierten Satelliten, und am 9. November 1796 einen noch dunkleren Fleck von
0"-75 auf dem fünften Satelliten gesehen hatte, dennoch etwas zweifelhaft er-
scheinen. Von demselben Gesichtspunkte bleibt auch seine Aeusserung zu beur-
theilen?): »Mit Vergnügen kann ich vorläufig versichern, dass wir (ScHRÓTER
und HARDING) nun in jedem der vier Jupitertrabanten, selbst in den beiden
kleinsten, im ersten und zweiten, mit völliger Gewissheit dunkle Flecke und zwar
wiederholt, wahrgenommen haben. Ungeachtet sie vornehmlich von atmosphäri-
scher Beschaffenheit und vergänglich, einem zufälligen Wechsel unterworfen sind,
so geben sie mir mit völliger Ueberzeugung das längst vermuthete Resultat, dass
alle diese Trabanten ohne Ausnahme während eines synodischen Umlaufes
einmal um ihre Axe rotiren.«
Die Neigung der Bahnebene der Satelliten ist gegen die Jupiterebene nur
sehr gering; daher kommt es, dass die Satelliten bei jedem Umlaufe vor dem
Jupiter gesehen werden, und auch bei jedem Umlaufe hinter dem Jupiter in
dessen Schatten verschwinden (Trabantenverfinsterungen). Wegen der bedeutenden
Nähe der Satelliten zum Hauptplaneten reicht übrigens der Schattenkegel bis
an die Oberfláche des Jupiter, so dass man bei jedem Umlaufe einmal den
Schatten des Satelliten auf der Jupiterscheibe als schwarzen Fleck sieht.
Die Satelliten erscheinen bei ihrem Vorübergange auf der Jupiterscheibe
anfangs hell auf dunklem Grunde (an dem Rande der Jupiterscheibe); ihre
relative Helligkeit gegen den Hintergrund nimmt dann ab, und in der Mitte
der Jupiterscheibe erscheinen sie als kleine, dunkle Scheibchen. Die Ursache
liegt darin, dass die Albedo des Jupiter bedeutend grósser ist, als diejenige der
Sateliten. Sie betrigt nach ZOLLNER 0:6238 für Jupiter, wihrend diejenige der
Satelliten nach ENGELMANN zwischen 00792 (für den tünften) und 0-2665 (für
den dritten) beträgt. Da der Jupiter daher mindestens dreimal so viel von dem
auf ihn fallenden Lichte zurückwirft, so muss seine Scheibe bedeutend heller
als diejenige der Satelliten, daher diese auf dem Jupiter dunkel erscheinen.
Dies gilt jedoch nur für die Mitte; . dass sich das Verhältniss am Rande um:
kehrt, hat seinen Grund in der Atmosphäre des Jupiter, welcher seine Scheibe
am Rande dunkel erscheinen lässt.
Saturn.
Bedeutend kleiner als Jupiter, ist Saturn dennoch durch das ihn umgebende
Ringsystem jedenfalls der merkwürdigste der Planeten. Auch er zeigt eine sehr
beträchtliche Abplattung. Die zahlreichen Messungen des Aequatoreal- und
Polardurchmessers können hier nicht im Detail angeführt werden; die Resultate
für den Aequatordurchmesser schwanken zwischen 17'"-0 und 18"-8, für den
Polardurchmesser zwischen 15":3 und 16'""5. Die Gestalt des Planeten erschien
zeitweise nicht einfach abgeplattet, sondern in der Mitte des Quadranten etwas
ausgebuchtet, mehr viereckig. Diese Erscheinung wurde zum ersten Male von
HERSCHEL am 12. April 1805 wahrgenommen; er schreibt: »Die Abplattung scheint
1) ibid. Bd. 134, pag. 231.
?) Berliner Astron. Jahrb. für 1801, pag. 126.