Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

   
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synodischen Umlaufes vollzieht, woraus wieder geschlossen werden kann, dass 
die Rotationszeit der Satelliten gleich ihrer Umlaufszeit um den Haupt- 
planeten ist. 
Untersuchungen über die absolute Helligkeit, um daraus auf die Grósse der 
Satelliten zu schliessen, wurden von PickERING vorgenommen. Hiernach schwanken 
die Halbmesser zwischen 310 £» (Hyperion) bis 2200 £» (Titan). Direkte 
Messung des Durchmessers des Titan ergab für diesen 3", daher für den ab- 
soluten Durchmesser etwa 3500 £x», ein Werth, der in Folge der Unsicherheit 
in der Messung so kleiner Winkel kaum sicherer ist, wie der aus photometrischen 
Bestimmungen abgeleitete. 
Uranus. : 
Der erste, nicht zu den im Alterthume bekannten Planeten gehórige ist 
Uranus. Er wurde am 13. März 1781 von W. HERSCHEL in Bath als ein Stern 
sechster Grösse in den Zwillingen entdeckt, dessen Scheibe bei stärkeren Ver- 
grösserungen zunahm, während die Lichtintensität abnahm.. HERSCHEL hielt ihn 
für einen Kometen. Aus den ersten Beobachtungen von HERSCHEL, dann von 
MASKELYNE am 17. März und LALANDE am 16. April wurde auch zunächst eine 
parabolische Bahn abzuleiten versucht. Als die mehrfachen Versuche ein positives 
Resultat nicht ergaben, und LAPLACE einen sich den Beobachtungen weit besser 
anschmiegenden Kreis fand, wurde die planetarische Natur des neuen Himmels- 
kórpers, welche übrigens aus dem Aussehen desselben schon früher von BopE 
vermuthet worden war, sichergestellt. HERscHEL nannte den neuen Stern G'eorgzum 
Sidus; von LaALANDE wurde der Name des Entdeckers vorgeschlagen; bald aber 
fand der von BoDE vorgeschlagene Name Uranus allgemeinen Eingang. 
Da der Planet unter günstigen Umständen bis zur sechsten Grösse werden 
kann!) so lag es nahe zu vermuten, dass schon früher Beobachtungen des Ge- 
stirns angestellt worden waren, ohne dass die Natur des beobachteten Objektes 
erkannt worden wäre. Die Untersuchungen zeigten in der That, dass bereits 
eine grössere Anzahl von Beobachtungen des Uranus vorlagen. Chronologisch 
geordnet sind dieselben: 
1690 September 23, nachweislich die erste Beobachtung des Uranus; von FLAM- 
STEED (der von ihm als 34 & bezeichnete Stern). Von BoDE im Berl. Astr. 
Jahrbuch für 1787, pag. 243 mitgetheilt. 
1712 März 22 (April z n. S.); ebenfalls von FLAMSTEED durch einen merkwürdigen 
Zufall, indem er ein Paar Minuten zu früh an das Fernrohr kam, wo er 
p Leonis beobachten wollte. Von BURCKHARD in der Connaissance des 
Temps für 1820, pag. 408 mitgetheilt. Dieser Beobachtung wurde von 
BURCKHARD eine besondere Bedeutung beigemessen, da sie von einer 
anderen Beobachtung von LALANDE vom 13. April 1796 um einen vollen 
Umlauf entfernt war. 
1715 März 4, 5, 10, ebenfalls von FLAMSTEED beobachtet; mitgetheilt. von BURCK- 
HARD ibid. 
1748 Okt. 21 und 1750 Sept. 13 von BRADLEY. Mitgetheilt von BREEN in den 
Astron. Nachr. Bd. 6r, pag. 367. 
1750 Okt. 14 und December 3 von LE MONNIER. Mitgetheilt von BOUVARD im 
Berliner Astr. Jahrbuch fiir 1822, pag. 143. 
1756 Sept. 25 von T. MAvER. Mitgetheilt von BopE im Berl. Astr. Jahrbuch für 
1787, pag. 243. 
  
1) Hers sah ihn 1848, SCHMIDT 1874 mit freiem Auge, 
     
    
  
  
  
   
   
  
   
    
      
   
    
   
  
    
  
  
    
  
    
   
   
    
  
    
  
   
   
   
   
  
  
   
    
   
  
   
  
  
  
   
   
    
	        
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