Planeten.
432
BonD glaubte bald darauf einen zweiten Satelliten gesehen zu haben!) und auch
LasseLL vermuthete (Beobachtung vom r3. August 1850) einen zweiten?. Doch
bestätigte sich die Vermuthung nicht, und spáter?) wird immer nur noch von
einem Satelliten gesprochen, und im Jahre 18534) sprach er sich ganz entschieden
dahin aus, dass ein zweiter Satellit, der mit dem einen sicher vorhandenen an
Lichtstärke und Grösse vergleichbar wäre, gewiss nicht vorhanden ist.
Während der Beobachtungen des Jahres 1862 hatte LASseLL den Eindruck
gewonnen. als ob der Satellit in verschiedenen Theilen seiner Bahn verschieden
hell wáre?), doch ist über eine Rotation noch nichts Gewisses bekannt.
Die ersten Elemente des Satelliten rechnete PkrmcE unter der Annahme
einer direkten Bewegung. STRUVES) liess die Frage noch unentschieden. Hinp
vermuthete eine retrograde Bewegung und berechnete Elemente”) unter dieser
Voraussetzung. Sie wurde auch durch die späteren Untersuchungen von NEw-
COMB bestátigt?). Die Neigung der Bahn des Neptunssatelliten weicht von der
direkten Bewegung noch stärker ab, wie diejenige der Uranussatelliten; sie ist
für jenen 144°.
Nach PICKERING's photometrischen Untersuchungen beträgt der Durchmesser
des Satelliten etwa 3600 4».
Intramercurieller und transneptunischer Planet.
Die von LE VERRIER gefundene Nichtübereinstimmung der empirisch ge-
fundenen Secularbewegung des Mercurperihels mit der aus theoretischen Unter-
suchungen sich ergebenden (vergl. die hieriiber bereits gemachten Bemerkungen im
II. Bande, pag. 396) fiihrten LE VERRIER zu der Ansicht, dass innerhalb des Mercur
noch entweder ein einzelner Planet, oder aber eine grössere Anzahl von Körpern
um die Sonne kreisen müssten, durch deren Wirkung jene Stórung hervorgerufen
würde. Je nach der Nähe dieser Körper zur Sonne werden dieselben eine ver-
schieden rasche Bewegung, also Umlaufszeit haben, und je nach der Lage ihrer
Bahn auch zu gewissen Zeiten vor der Sonnenscheibe oder bei Finsternissen in
der Nähe der Sonne gesehen werden müssen. Die Nachforschungen nach einem
solchen intramercuriellen Planeten erstreckten sich daher nach diesen zwei Rich:
tungen.
Kórper. vor der Sonnenscheibe wurden schon früher wiederholt gesehen.
Nur blieb dabei die Frage offen, ob es wirklich Korper vor der Sonnenscheibe
(die Sonne umkreisende Himmelskórper) oder auf der Sonnenscheibe (Sonnen-
flecke) waren. Letztere legen ihren Weg auf der Sonnenoberflüche (von einem
Rande zum andern) in 13 Tagen zurück, Planeten müssen diesen Weg natürlich
in viel kürzerer Zeit (in wenigen Stunden) zurückgelegt haben.
C. H. F. PETERS beobachtete mehrere Kórperchen, die vor der Sonne
vorübergingen; er sah aber auch solche vor dem Monde, und glaubt, dass es
vorüberfliegende Zugvógel waren ?).
1) ibid. Bd. 26, pag. 290.
2) Astr. Nachr. Bd. 31, pag. 143.
3) ibid. Bd. 32, pag. 241 u. Bd. 36, pag. 93.
^) ibid. Bd. 63, pag. 372.
3) Astr. Nachr. Bd. 36, pag. 95.
6) Astr. Nachr. Bd. 27, pag. 73.
7) Astr. Nachr. Bd, 39, pag. 134.
5) Monthly Notices Bd. 36, pag. 208.
9) Astr. Nachr. Bd. 74, pag. 29.
So:
gei