Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

        
   
  
  
  
      
    
   
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
   
  
    
  
Aa PETER 
  
  
  
  
  
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Polhóhe und Polhóhenbestimmung. 
demselben im ersten Vertical noch nicht gemacht, und damit gewisse Bedenken 
noch nicht widerlegt, die hauptsächlich darin bestehen, dass es bei dem schrägen 
Durchlaufen des Sterns sehr schwer sein wird, ihn immer mit der Zenithdistanz- 
schraube an derselben Stelle des Gesichtsfeldes zu halten. 
Was die Bestimmung der Fehler z, c 4- /, & betrifft, so zeigen die Formeln, 
dass man durch die Beobachtung des Sterns beim östlichen und westlichen 
Durchgang durch den ersten Vertical, wenn man das Instrument inzwischen 
umlegt, ¢+/ und % eliminirt, dagegen erhalten wir für die Neigung 1cos z (Z,4- £), 
und da z stets klein anzunehmen ist, so wird cosz — 1; man sieht also, 
dass der Fehler 7 vollkommen auf das Resultat von ¢ — à iibergeht, und 
daher auf diese Bestimmung die denkbar grósste Sorgfalt zu verwenden ist. 
Bei den gebráuchlichen Passageninstrumenten mit gebrochenem Fernrohr ist die 
Einrichtung getroffen, dass das Niveau stets an der Axe hàngen bleibt. Man 
ist daher in der Lage, die Libelle bei der Beobachtung jedes Sternes mehrfach 
abzulesen, wobei allerdings nach dem Umhängen der Libelle vor zu rascher 
Ablesung gewarnt werden muss. Ausserdem wird man gut thun, am Stativ des 
Instruments zwischen Beobachter und Okular einerseits, zwischen Lampe und 
Instrument andererseits eine Schutzvorrichtung anzubringen, damit die Wärme 
des Beobachters bezw. der Lampe nicht Instrument oder Libelle beeinflusst. 
Bei der Elimination von £sinz = k%cos ösint gilt freilich die Voraussetzung, 
dass £ sich während der ganzen Zeit der Beobachtung nicht geändert hat. 
Bei dem häufigen Umlegen ist daher ebenfalls grosse Vorsicht zu gebrauchen 
‚und auch mit Rücksicht auf diese Veränderlichkeit ist die Anbringung von 
Schutzvorrichtungen gegen die Temperaturschwankungen sehr zu emptehlen. 
Auch eine Controle des Azimuthes durch Miren ist wiinschenswerth, aber in 
seltenen Fällen durchführbar. Bei Benutzung eines Universalinstrumentes statt 
des Passageninstrumentes kann man hierfür die Ablesung des Horizontalkreises 
verwenden, indessen wird dieser Vortheil des Universalinstruments durch die viel 
geringere Festigkeit im ganzen Bau, die namentlich bei der Umlegung in Frage 
kommt, reichlich zu Gunsten des Passageninstruments aufgewogen. Welchen 
Einfluss eine Veránderlichkeit von £ auf die gesuchte Grósse © — à hat, lässt 
sich numerisch leicht in folgender Weise darstellen. 
Bezeichnen wir der Kürze wegen 2 cos ö sin q sin? 17 mit R, und je nachdem 
der Stern im Osten oder Westen beobachtet worden, mit A,, A, dementsprechend 
die beim Ostdurchgang und Westdurchgang stattfindenden Azimuthe 7 mit 
Roy Rw, SO Wird, wenn wir noch fiir sin (p — 8) abgekiirzt (p — 8) setzen: 
Q — à = Ro — ko cos 6 sin t, 
p — à = A. — ky cos À SIN tu. 
Ferner sei Æ, das für die Mitte der Durchgangszeiten, oder für den Meridian- 
durchgang stattfindende Azimuth, so ist 
Ro = En —Udk und hy = A + udk, 
wo wir mit z den halben Unterschied der Zeiten des östlichen und westlichen 
Durchgangs bezeichnen. Hiernach wird 
Q — à = A, — Km cos 0 Sin £, -- u dE cos 8 sin £, 
Q — à = A, — e, cos 6 sint, — udkcos 8 sin t, 
oder durch Vereinigung beider Gleichungen 
9 — à = 4 (R + Ru) —ud£cos sinu. 
Wir können nun für eine bestimmte Polhöhe und verschiedene Werthe 
von e — à den Ausdruck w cos ö sin u berechnen. Setzen wir dann noch fiir Z2 
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