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1873.
Mikrometer und Mikrometermessungen. 7i
fache Construction vor den anderen Formen aus. Nach dem von G. BIGOURDAN!)
erbrachten Nachweis muss die Priorität der Idee, die Kreislinie für mikrometrische
Zwecke zu benutzen, LACAILLE zugeschrieben werden, der im Jahre 1737 auf
die Vortheile, welche sie gewährt, aufmerksam gemacht hat; auf der anderen
Seite scheint es aber zweifellos, dass unabhängig von LACAILLE der Italiener
BoscovicH auf dieselbe Idee gekommen ist. Wenigstens setzt BoscovicH in
seiner im Jahre 1739 in Rom unter dem Titel: »De novo telescopii usu ad
objecta coelestia determinanda« erschienenen Abhandlung den Gebrauch des
Mikrometers auseinander und hebt insbesondere mit Rücksicht auf den in jenem
Jahr erschienenen Kometen den Vorzug hervor, dass das neue Mikrometer keiner
künstlichen Beleuchtung bedürfe. In seiner ursprünglichen Form war das Kreis-
mikrometer nichts anderes, als der von dem letzten Diaphragma gebildete, das
Gesichtsfeld des Fernrohrs begrenzende Kreis, und ein halbes Jahrhundert ver-
ging, bis nahe gleichzeitig KónrER und J. G. REPsoLp den leeren Kreis durch
einen in der Bildebene aufgehángten und genau abgedrehten schmalen Ring
von Messing ersetzten; es wurde dadurch zugleich der Vortheil erreicht, dass
der Beobachter auf die Zeit des Appulses des Objectes an den Ring gehórig
vorbereitet war. Der neue und bequeme Apparat fand bald eine weite Ver-
breitung, besonders nachdem OrsERs und BrssEL seine grosse Brauchbarkeit
durch zahlreiche eigene Beobachtungen erwiesen und besondere Regeln für die
zweckmüssigste Benutzung auf theoretischem Wege abgeleitet hatten. Auch in
der Herstellung wurden, namentlich von FRAUNHOFER, neue und erhebliche Ver-
besserungen eingeführt. FRAUNHOFER bohrte in ein dünnes Planglas eine runde
Oeffnung und befestigte darin einen
schmalen stählernen Ring, indem er
mittelst des Polirstahls den vorstehen-
den Rand umlegte und hierauf den
inneren Rand genau kreisrund abschliff.
Uebrigens war auch der áussere Rand,
obwohl nicht in derselben Weise bear-
beitet, von vornherein so formvoll-
endet, dass man auch ihn mitbenutzen
und durch Beobachtung von je zwei
Momenten, des Verschwindens und
Wiedererscheinens, die Genauigkeit
der Messung erhóhen konnte. An die
Stelle des Kreismikrometers trat damit
das Ringmikrometer (Fig. 288).
Auch Doppelringe wurden in derselben
Weise hergestellt, indem zwei mit je
einem Ring versehene Glasplatten so
auf einander gelegt wurden, dass die Ringe concentrisch sind und in derselben
Ebene liegen. Vielfach werden, besonders in neuerer Zeit, die Ringe nicht in
das Glas eingelassen, sondern nur aufgekittet. Da das Kreis- oder Ringmikro-
meter auch heute noch, für Ortsbestimmungen von kleinen Planeten und Kometen,
und für Anschlüsse von Nebelflecken an benachbarte Sterne verwandt wird, muss
auf die Theorie desselben näher eingegangen werden.
Einfaches Ringmikrometer,
(A. 288.)
!) Bulletin Astronomique. Août 1895.