Full text: Handwörterbuch der Astronomie (Vierter Band)

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Universum. 115 
Zweierlei aber geht aus dieser vergleichenden Zusammenstellung hervor, 
erstens die nahezu gesetzmässige Abnahme der Nebelzahlen aller Kategorien 
mit abnehmender nördlicher Breite, während in südlichen Breiten das Phänomen 
ebenfalls, aber lange nicht mit der gleichen Gesetzmässigkeit stattfindet; zweitens 
aber ist in der That bei den hellen und ausgedehnten Nebeln in der Milch- 
strasse, aber auch nur in ihr, bei Breiten unter + 10° die Abnahme relativ 
geringer. Es mag also sein, dass in der Milchstrasse der Glanz des galaktischen 
Lichtes einige wenige schwache oder kleine Nebel überstrahlt und unserer 
Kenntniss entzogen hat. Das allgemeine Phänomen der regelmässigen Ab- 
nahme der Nebel nach der Milchstrasse hin ist aber kein optisches durch Aus- 
löschen der Nebel in geringen Breiten erzeugtes, sondern ein physisches durch 
die räumliche Vertheilung der Nebel bedingtes. 
Eine Untersuchung der Vertheilung der planetarischen und ringförmigen 
Nebel, sowie jener Nebel, deren Auflösbarkeit verschiedenen Grades in den 
Nebelcatalogen mit den Buchstaben 7, zz, rrr bezeichnet ist, enthält dann die 
folgende Tabelle. Auf 100 Quadratgraden stehen 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
mitt], planetar. | ; | ri ar | mittl. planetar. | - 
Breite  |u.ringfórm. | | | Breite |u.ringfórm. T "n "ma 
4-85] — 26 | 03 | 03 |—85| — 3 iz dur 
+ 75 ERES 6:4 — 04 |— 75 — 1:0 — 01 
+ 65 — 3:0 0:2 06 | — 65 — 1] 01 0:3 
+ 55 0:05 3-1 0-2 03 | — 55 0:10 1-2 — 0:1 
+ 45 — 1:6 0:2 0:1 — 45 0:04 0:7 — 0:1 
435 | 007 | 09 | 00 | 02 | —35| 003 | 08 | 01 | 01 
+ 25 0:03 0:6 0:1 0:1 | — 25. | 003 07 — 0:1 
+ 15 0:26 0:3 0:1 — | — 15 | 0:20 0:4 — 0-1 
+ 5 0:42 0:2 0:1 | 0:1 | — 5 | 0:59 0:2 0-1 01 
  
  
  
  
Es geht daraus wieder hervor, dass, wáhrend die auflósbaren Nebel der 
verschiedenen Grade sich nicht anders verhalten, als die übrigen Nebel, die 
rngfórmigen und planetarischen Nebel den Sternen #hnlich nach der Milch- 
strasse zunehmen. Auch von 32 spectroskopisch sicher als reine Gasnebel er- 
kannten Objecten findet d'AnnEsT!) 25 in der Miichstrasse und schliesst daher auf 
ihre Wesensáhnlichkeit mit den planetarischen Nebeln. 
Die Vertheilung der Sternhaufen aber, welcher die letzten beiden Karten 
STRATONOFF's gewidmet sind, giebt durch den Verlauf der Dichtigkeitscurven 
geradezu die Gestalt der Milchstrasse an. Fast überall ausserhalb der Milch- 
strasse ist die Zabl der Sternhaufen überhaupt Null. Nur die grosse Capwolke 
ist noch dichter als die Milchstrasse mit Sternhaufen besetzt, sie ist ja aber 
andererseits auch ein Sammelpunkt der Nebel und darin, dass sie diese beiden 
sonst einander vermeidenden Himmelswesen vereinigt, nimmt sie eine ganz 
eigenartige Stellung ein. Die kleine Capwolke ist in minderem Grade eine 
Condensation ebenfalls von Nebeln und Sternhaufen, sonst stehen noch Stern- 
haufen in einer geringen Dichte in dem Nordpol der Milchstrasse, in 54% — 35° 
und in 81^ + 15°. 
Von der allgemeinen Betrachtung der Sternhaufen müssen indessen die 
globularen getrennt werden und die folgende Tafel giebt für den Raum von 
100 Quadratgraden die getrennten Zahlen: 
!) A. N. Bd 80, pag. 189. 
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