Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 4. Band)

    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
     
   
  
  
    
  
  
   
  
    
        
     
  
  
  
  
  
  
  
Zeit, Zeitbestimmung. 
  
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23. December und zwar gleich 30s; daher die Dauer des wahren Tages 24^ (w 30; 
Ein ‚negatives Maximum fällt Mitte September; der Betrag der Aenderun 
hier — 91s, daher die Dauer des wahren Tages nur 23^ 59» 39;, 
In der Praxis fállt dieser Unterschied nicht auf; merklich hingegen wird 
der zweite Einfluss. Da nümlich am r2. Februar die Zeitgleichung + 14» 9T: 
beträgt, so wird die wahre Zeit im mittleren Mittage gleich 04 — Z — 11^ 454m, 
Die Culmination der wahren Sonne fällt daher schon in den Nachmittag, und 
diese (d. h. die Zeit vom mittleren Mittage bis zum Sonnenuntergange) ist um 
den doppelten Betrag der Zeitgleichung, d. i. um nahe eine halbe Stunde lánger 
als der Vormittag. Am 3. November hingegen fállt die Culmination der wahren 
Sonne um 167 225 vor dem mittleren Mittage; der Vormittag ist in Folge dessen 
um mehr als eine halbe Stunde länger ais der Nachmittag. Beide Perioden 
fallen in die Zeiten der kurzen Tagebögen der Sonne, so dass hierdurch der 
ohnedies kurze Nachmittag des November und December noch kürzer und ZWar 
ersichtlich kürzer erscheint als der Vormittag, wie eben auch die Scheinbar 
spáten Sonnenaufginge des Monates Februar und die gegenüber den kurzen 
Vormittagen auffallend längeren Nachmittage hierin ihren Grund haben. 
  
g beträgt 
IV. Zeitverwandlungen. 
a) Mittlere und wahre Zeit. Da Z denjenigen Zeitunterschied bedeutet, 
um. welchen die wahre Sonne später culminirt, als die mittlere Sonne, so wird 
auch die wahre Sonne jeden Stundenwinkel um diesen Zeitunterschied später 
erreichen als die mittlere Sonne; daher wird in einem gewissen absoluten Zeit- 
momente der Stundenwinkel der wahren Sonne um diesen Betrag kleiner sein 
als der Stundenwinkel der mittleren Sonne, d. h. es ist, wenn man mit 7 die 
wahre Zeit, mit 77 die mittlere Zeit bezeichnet: 
M—W=Z 
oder 
M=W+Z; W=M— 7. (5) 
Diese Formeln dienen zur Verwandlung der mittleren und wahren Zeit in- 
einander. 
Die Zeitgleichung ist natürlich aus den Ephemeriden zu entnehmen, und 
zwar aus den benachbarten Ephemeridenwerthen zu interpoliren, wobei, wenn 
die äusserste Genauigkeit erreicht werden soll, auch auf die zweiten Differenzen 
Rücksicht genommen werden muss. 
Beispiele. 
1) 19or Márz 6, 5^ 32» 96:46 M. Z. Wien (k. k. militär-geographisches Institut, 
À = — ll* 50: gegen Berlin) ist in wahre Zeit zu verwandeln. Man erhält 
mit dem angegebenen Längenunterschied : 
9^ 32" 26546 M.Z. Wien = 57 90» 36° M.Z. Berlin = März 6:2226 M. Z. Berlin. 
dd bad dad 
Nach dem Berliner astronom. Jahrbuch ist für den mittleren Mittag: 
  
1901 März 6: Z = + 11” 3449 A" : A" 
7: +11 2038 7 1£624 Á— $40. 
8: +11 554 1561 
n(n — 1) ; 
Da z — + 02226, 9. = — 00865 ist, so folgt nA' — — 3:170, 
4% — 1) nr T ; que ; 
E d A" — -F 0::034 demnach die interpolirte Zeitgleichung für die ge- 
fundene Zeit der Ephemeride, d. i. der gegebenen M. Z. Wien: 
  
     
  
   
 
	        
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