162 Zeit, Zeitbestimmung.
der Werth von 9, somit nach (26) ein besserer Werth für 8, mit welchem die
Rechnung zu wiederholen wäre.
Dieser Rechnungsmechanismus wird aber aus zwei Gründen nicht praktisch;
denn erstens wäre eben die Rechnung indirekt, und zweitens werden ja die
Sterne nicht an einzelnen Fäden beobachtet, sondern an mehreren. Gerade
dieser letztere Umstand, welcher speciell eine willkürliche Combination von
Fäden des Polsternes und Zeitsternes erfordern würde, legt die Notwendigkeit
einer anderen Lösung nahe. Auch hier wird es wieder praktisch, die sämmtlichen
Beobachtungen auf einen Mittelfadenzu reduciren, dessen Collminations.
fehler móglichst klein gehalten werden kann. Wird dieses zunächst
vorausgesetzt, d. h. sind z, 4' die beobachteten Uhrzeiten am Mittelfaden, fiir
welchen C — C' = ¢ sehr klein ist, so kann man fiir die Coéfficienten von ¢
dieselben Substitutionen vornehmen, wie dieselben oben fiir die Coefficienten
von sin £ vorgenommen wurden, und man erhält dann, wenn noch cs/=1]
gesetzt wird:
N sin k = — sin à sin (z' + z) sin a — sin c(sin z' + sin z) sin a
N cos R — + sin à sin (z' + z) cos a + sin c(sin z' + sin z) cos a,
aus welchen Gleichungen man /V und % sofort ermitteln kann. Man findet leicht
N = sin i sin (z' + z) + sin c (sin z' + sinz); k= —a,
wonach $9 aus der Gleichung folgt
9m cos sin 9 cos (M + Oy + 9) = sin à sin (z' + 2) + sin c(sin z' + sinz) (29)
und mit Rücksicht auf die Kleinheit der Werthe von 7 und c:
9 isin (3' + 2) + c (sinz' + sinz)
Tm Am cose cos (M + 8,) ;
daher
isin (3' + 2) + c (sinz' + sinz)
Hef, m cos cos (M + 8) : (30)
Diese Art der Auflösung knüpft sich aber an die Bedingung, dass die
Collimationsfehler klein sind, d. h. dass die Seitenfäden auf den Mittelfaden
reducirt sind. Sei also
C=ec—f
wobei / der Abstand des Seitenfadens vom Mittelfaden, positiv oder negativ
ist, je nackdem der Seitenfaden später oder früher als der Mittelfaden getroffen
wird, so folgt aus (21), wenn man unter v die Reduction vom Seitenfaden auf den
Mittelfaden versteht, d. h. die Zeit, welche der Stern braucht, um vom Mittel-
faden zum Seitenfaden, oder von diesem zum Mittelfaden zu kommen:
— sinc — sinn sind + cosn cosd sin (m + ¥)
— sin (c — f) — sinn sind + cosn cos sin (m + £ + o).
Subtrahirt man hier die erste Gleichung von der zweiten, so erhält man
sinc — sin (c — f) — cosn cosö [sin (m + € + v) — sin (m + P)]
oder
2 2
Da hier die Berechnung von % und x nöthig wäre, weil dessen Werthe wegen
der Aufstellung des Instrumentes ausserhalb des Meridians nicht sehr klein
vorausgesetzt werden dürfen, so ist es nóthig, statt derselben ; und % einzu-
diff Cia v
9 Sin = COS ( — c) — 2 cosn cosô sin 9 (‘os (» + + 3) .
y Ù E ; = ;
führen, zu welchem Zwecke rechts cos (m + + 5) aufzulösen ist. Es wird: