Zeit, Zeitbestimmung. 179
der letzte Incidenzwinkel an der Austrittsfliche und # der Austrittswinkel; dann
hat man im Dreiecke 4 Z7:
x= 180° — a — (90° — 7)
x= 90° — a + 7. (a)
Da
xX =90°—x=a—7r
ist, so folgt zunächst als erste Bedingung, dass a — 7 sein muss, da sonst die
Reflexion auf die andere Seite erfolgen würde. Weiter ist aus dem Dreiecke B FG:
y = 1809 — 8 — x = 180° — 8 — 90° + a —7
y = 909 —B+a—7r. (B)
|
Da nun
y = 909 —y=B—-a+r=r—(a—B) (8)
ist, so folgt, dass für Q — a, B — « beliebig sein kann, hingegen für a — ß die
zweite Bedingung a — B < 7 sein muss, da sonst wieder Reflexion auf die andere
Seite stattfindet. Endlich folgt aus dem Dreiecke GZC:
y + 90? — s + (180? — a — ß) = 180°
90° — 5 = à + B — y = 28 + 7 — 90°
$ z 180? — 929 — r. (y)
Sollen nun der einfach reflectirte Strahl ÆX und der durch zweimalige
Brechung und zweimalige Reflexion austretende Strahl Z Y parallel austreten, so
muss der Austrittswinkel 7 gleich dem Einfallswinkel 7, daher auch s — 7 sein;
dieses findet statt, wenn!)
180° — 27 = 28
r = 90° — g. (8)
ist. Diese Bedingung ist erfüllt:
1) Für ß = 45°, wenn 7» = 45° ist; fiir » = z wire dann die Fliche BC
parallel zum Meridian. Da dann ; für den Meridiandurchgang grósser als 45°
ist, so wird es in diesem Falle praktisch, « > 50? zu nehmen (erste Bedingung).
Die Wahl « — 90? erweist sich jedoch wegen der zweiten Bedingung unpraktsch.
2) Für « — § = y = 60°, wire » = 30?, also wieder für 7 — 7 die Fläche
BC parallel zum Meridian. Da dann auch für Prismen a > zZ und § — a= 0
ist, so sind beide Bedingungen erfiillt.
3) Allgemein fiir ein gleichschenkliges Dreieck, für welches ß = y ist, wird
BC fir i=» in die Richtung Ges Meridians fallen müssen, da AEF = 90°
—r--: also EF | BC, d. h. BC für den Moment der Coincidenz parallel
der Richtung der Sonnenstrahlen wird.
Für ein Prisma, in welchem nun allerdings 7 von i verschieden ist, wird
BC nicht genau in die Richtung des Meridians fallen, wird aber leicht durch
eine gut gehende Uhr so gestellt werden kónnen, dass die Coincidenz im Momente
des wahren Mittags stattfindet. Der Vorzug der Anwendung dieser Prismen
gegenüber der àlteren PLóssr'schen liegt darin, dass man das durch einfache
Reflexion an der Vorderfliche bedeutend geschwüchte Sonnenbild an Stelle des
direkten beobachtet.
Eine andere Vereinfachung, welche wesentlich auf der Umgehung der Rechnung
bei Zenithdistanzmessungen beruht, bringt der
EnLE'sche Sextant. Zunüchst war die Berechnung der Refraction zu
umgehen; dieses erreichte EsLr, indem er die Theilung an dem Sextanten
gleich wegen Refraction corrigirte. Da der scheinbaren Zenithdistanz 60° die
1) Hitte man planparallele Glasplatten, so wire 7 — 7 und es wire ; — 90? — f.
12%
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