12 Uhr, Pendeluhr.
beibehalten. Da aber Aenderungen der Temperatur auch eine Aenderung der
Pendellinge zur Folge haben, so muss man das Pendel compensiren, ihm
Einrichtungen geben, die es trotz jenes Wechsels seine Länge unter allen Um-
ständen bewahren lassen. Eine Compensation gegen Temperaturänderungen ist
auf zweierlei Weise möglich; entweder man wählt den Stoff der Pendelstange
so, dass die Wärme ihn nicht ausdehnt, oder man bringt Einrichtungen an,
welche den Schwingungspunkt des Pendels selbstthätig ebensoviel wieder heben,
als er durch Ausdehnung der Pendelstange gesunken ist und umgekehrt.
Trocknes Holz ist ein Stoff, der sich gegen die Wärme fast ganz indifferent
verhält, um so empfindlicher aber ist es gegen die Feuchtigkeit. Entzieht man
es deren Einfluss, indem man den aus ihm gefertigten Körper mit Oel tränkt
und überzieht ihn dann mit einem die Feuchtigkeit völlig abhaltendem Lack, so
erhält man aus ihm Pendelstangen, welche kaum Längenunterschiede zeigen und
für bessere Regulatoruhren sehr wohl anzuwenden sind. Für astronomische
Uhren reicht aber diese Art der Regulirung nicht aus, da sie kleine Aende-
rungen doch noch zulässt. Um sie völlig zu compensiren, setzt man die Pendel-
stange aus Metallstäben, die sich verschieden stark ausdehnen, zusammen, legt
sie wie Roststangen nebeneinander und befestigt sie so, dass die Verlängerung
des einen die des andern aufhebt. Als eines dieser Metalle kann man auch
Quecksilber nehmen und das es enthaltende Gefäss dann als Pendelkörper be-
nutzen. Im Vergleich mit dem Rostpendel hat aber das Quecksilberpendel den
Nachtheil, dass das compensirende Quecksilber und die zu compensirende Pendel-
stange sich in verschiedenen Höhenlagen und dann möglicher Weise in Luft-
schichten von verschiedener Temperatur befinden, was bei der Anordnung der
Stangen des Rostpendels ausgeschlossen ist.
Das Rostpendel wurde 1720 durch HARRISON!) zuerst angewendet. Sind
die Längen der angebrachten beispielsweise fünf Stäbe mit kleinerem Ausdehnungs-
coéfficienten, deren Verlángerung den Schwingungspunkt senkt, der Reihe nach
a, b, c, d, e, die der dazwischen liegenden das Pendel wieder verkürzenden /, &
A, & und sind « und f die linearen Ausdehnungscoëfficienten der Metalle, aus
denen sie bestehen, so ist die Länge des Pendels bei 0°
L=(a+b+e+d+e)—(f+8+h+%
und bei 7?
I=(a+b+c+d+ dd U + ad) -F+Eg+A+ RB 1 —+ BD).
Soll nun Compensation stattfinden, so muss sein
EA
Setzen wir also
@+b+ec+d+eo)=L
(f+g+ 14+ k) = M
und
so miisste werden
L — M = L (1 + at) — M (1 +8) = L-- M+alLt—BMt
Dieser Gleichung kann nur genügt werden, wenn
alt —BMt= 0
also
La Mf
oder
L: M = B:a.
1) GEHLER, Physikalischss Worterbuch VII 1, pag. 390.
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