Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 4. Band)

  
  
  
  
  
Uhr, Pendeluhr. 15 
/ bei Erwärmung von 1° C. um «/ zu. Ist sodann ß der cubische Ausdehnungs- 
coéfficient des Quecksilbers in dem es umschliessenden Gefásse, 4 dessen Hóhe 
und nimmt man es als cylindrisch an, welche Form wohl allein in Frage kommen 
A 
dürfte, so liegt sein Schwerpunkt in der Hóhe 3 über dem Boden. Ohne merk- 
lichen Fehler wird man den Schwerpunkt für den Schwingungspunkt nehmen 
dürfen. Bei einer Temperaturinderung aus 1? C. müsste der Schwerpunkt um 
8 : gehoben werden und für den Fall vollstándiger Compensation also sein: 
7, 
63 == Jy 
= 
Es ist nun nicht zweckmässig, das Quecksilber in Glasgefässen zu ver- 
wenden. Schon DENT!) hat vorgeschlagen, gusseiserne zu nehmen. Nicht nur, 
dass solche sich in viel vollkommener Weise cylindrisch herstellen lassen, es 
lässt sich auch in ihnen das Quecksilber durch Auskochen leicht von aller 
Feuchtigkeit befreien, Das ist aber von grösster Bedeutung, da sonst das Eisen 
in Folge des entstehenden galvanischen Stromes rasch rosten würde. Auch kann 
das Quecksilber in eisernen Gefássen leicht versendet werden. Nach REGNAULT's 
Untersuchungen?) ist nun der Ausdehnungscoéfficient des Quecksilbers im Guss- 
eisen 5745. Es wird somit 
1 
wr iis 
Es ER 
wenn z den Radius des cylindrischen Quecksilbergefásses bedeutet und also 
6712 _ 65,37 
  
  
Ah = 21a - 
finh ,. Via 
eine Gleichung, welche fiir eine Pendelstange von der Länge / mit einem Aus- 
dehnungscoëfficienten « die Hohe % des Quecksilbers im Gefässe zu berechnen 
gestattet. 
Damit Pendelstange und Gefäss möglichst gleiche Temperatur annehmen, 
ist jene durch dieses hindurchgeführt. Um dem Quecksilber leicht die Tem- 
peratur der Umgebung mitzutheilen, nahm JÜRGENSEN zwei solcher Gefässe, 
welche er zu beiden Seiten der Pendelstange anbrachte. Da nicht genügend 
genaue Kenntniss der Ausdehnungscoéfficienten nachtrágliche Correcturen nóthig 
macht, so trágt die Pendelstange oben ein Schilchen, in welches Gewichte ge- 
legt werden kónnen, die den Gang des Pendels verlangsamen. Eine weitere 
Correctur erhält man, wenn man eine auf dem Deckel des Gefässes angebrachte, 
getheilte Mutter dreht. Eine noch feinere Regulirung lässt das Compensations- 
pendel von RIEFLERS) zu: »Es besteht aus einem Mannesmann Stahlrohr von 
16 mm Weite und 1 mm Wandstärke, welches etwa bis zu 2 seiner Linge mit 
Quecksilber gefüllt ist. Das Pendel hat ausserdem eine mehrere Kilogramm 
schwere Metallinse von einer die Luft gut durchschneidenden Form, oberhalb 
derselben sind scheibenfórmige Gewichtskórper für die Correctur der Compen- 
sation aufgeschraubt, deren Anzahl man zu diesem Zweck nach Bedarf ver- 
  
UJ GEHLER, a. a. O. XI, pag. 447. Vergl. L:rTROW's Kalender für alle Stände, Wien 
1845, pag. 18. 
7) WINKELMANN, Handbuch der Physik. Breslau 1896 II 2, pag. 87. 
3) RIEFLER, Die Prücisionsuhren mit vollkommen freiem Echappement und neuem Queck- 
silbercompensationspendel 1894, pag 8. 
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