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18 Uhr, Pendeluhr.
mehr, als auch dadurch das Trägheitsmoment um ein weniges vergrössert wird,
Aber auch die Wärmecompensation ist dann gestört und es muss somit weiter
berechnet werden, wie viel Quecksilber zuzufügen ist, um sie wieder herzustellen.
Ist das geschehen, so muss das Untergestell des Pendels wieder etwas gesenkt
werden, wenn der richtige Gang der Uhr bewahrt bleiben soll. Weil aber dadurch das
Trägheitsmoment des Quecksilbers vermehrt wird, so ist nun ein weiterer Näherungs-
zu berechnen, danach wieder Quecksilber zuzufügen und das Untergestell
Längere Vergleichungen des Ganges der Uhr mit Zeit-
llt werden, geben sodann darüber
werth von £
wieder zu senken.
bestimmungen, die zu diesem Zwecke angeste
Aufschluss, um wieviel bei mittlerer Temperatur die Uhr vorgeht und welche
Retardation ein Steigen der Temperatur um 1° C hervorruft. Mittelst zweier
linearer Gleichungen mit zwei Unbekannten findet man schliesslich, wieviel
Quecksilber noch hinzugefügt, wie weit das Untergestell noch gesenkt werden
muss, wenn die Compensation zur Zufriedenheit wirken soll.
In solcher Weise wollte OupEMaANs!) für die HouwÜb'sche Normaluhr der
Utrechter Sternwarte die Compensation für den Luftdruck herstellen. Während
eines ganzen Jahres war zu diesem Zwecke der Gang der Uhr beobachtet, bei
den alsdann vorgenommenen Messungen zerbrach aber das die Temperatur
compensation herstellende gläserne Quecksilbergefäss und musste durch ein neues
von anderer Weite und anderem Gewicht ersetzt werden. Es blieb dann nichts
übrig, als die Menge Quecksilber von Neuem zu bestimmen, welche für jene
Compensation erforderlich war, sodann die Entfernung des Bodens des Queck-
silbergefässes vom Aufhängepunkte des Pendeis, endlich den Ort, wo das Mano-
meter angebracht werden musste, um die Compensation zu einer vollständigen
zu machen. OuDEMmans hat die dazu nöthigen weitläufigen Rechnungen in der
Zeitschrift für Instrumentenkunde mitgetheilt, auf welche zu verweisen wir uns
hier begnügen müssen.
Einen anderen Weg, die Luftdruckcompensation des Pendels zu erhalten,
schlägt NiPPOLDT?) ein. Ausgedehnte, zum Theil von BrssEUs Arbeiten über
das Pendel, ausgehende Bestimmungen, die wir hier jedoch übergeben müssen,
führten zu dem Ergebniss, dass ein Doppelpendel, wie es in Fig. 452 von
vorn und von der Seite dargestellt ist, gegen Temperaturänderungen compensirt
werden kann, wenn seine Theile aus verschiedenen Metallen bestehen, von
denen das den unteren bildende den grósseren Ausdehnungscoéfficient für Wärme
haben muss, und wenn zugleich die Massenverhältnisse richtig bestimmt sind,
dass dagegen die Compensation gegen Luftdichteänderungen durch Festlegung
der Volumenverhältnisse der beiden vertical übereinanderliegenden Hauptpendel-
masse möglich ist, endlich dass diese beiden Compensationen unabhängig von
einander functioniren. Die Compensationen gegen Luftdichteänderungen will
NIPPOLDT auf folgende Weise erhalten: (Fig. 452) »Es werden?) eine Anzahl
kleiner aus dünnem Blech gefertigter Doppelkreissectoren fächerartig auf einer
gemeinsamen durch den Schwerpunkt der Sectoren gehenden Drehungsaxe
befestigt, so dass letztere senkrecht zu den unter sich parallelen Ebenen der
Sectoren steht. Die Sectoren lassen sich derart um die Axe drehen, dass sie
eine grössere oder kleinere Fläche dem Luftwiderstande darbieten. Diese Vor-
richtung wird je nach Bedürfniss in grösserer oder geringerer Entfernung vom
1) OUDEMANS, Zeitschrift für Instrumentenkunde. 1881. I. pag. 190, ff.
?) NiPPOLDT, Zeitschrift für Instrumentenkunde. 1889. IX, pag. 197.
3) NIPPOLDT, a. à. O., pag. 213.