Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 4. Band)

  
26 Uhr, Pendeluhr. 
haken auf der linken Seite stehende Zahn fällt in der Weise, wie es die Figur zeigt 
auf ihn herab und giebt dem Pendel den nöthigen Kraftantrieb. Der Zapfen aber 
hält das Rad sofort wieder an und das Pendel beendet seine Schwingung nach 
links. Nach rechts zurückschwingend gleitet es an der Feder vorbei, ohne den 
Sperrhaken auszuheben und den nächsten Ersatz an lebendiger Kraft erhält es erst 
wieder, wenn es abermals nach links schwingt. Der Ankerhaken auf der rechten 
Seite dient also nicht zur Hemmung, sondern nur als Sicherheitshaken für die 
Zeit, während welcher der andere Haken nicht in das Rad eingreift. 
5508) Die freie Hemmung mit constanter Kraft, welche MUDGE ange- 
geben hat, zeigt Fig 456. Der Anker besteht aus zwei Stücken; die die Haken 
S, und S, tragenden Arme sind von einander getrennt und mit den mit ihnen 
fest verbundenen Armen A, und 
A, versehen. Sie sind um die 
Axen Y, und Y, drehbar. Das 
Pendel schwingt frei zwischen den 
beiden am untern Ende der Stábe 
befindlichen Stiften. In dem in 
der Figur dargestellten Zeitpunkte 
bewegt es sich nach rechts und 
hebt, wenn es gegen den Stift am 
Arme À, stósst, den Zahn S, aus 
den Záhnen des Steigrades heraus. 
Der Arm 4, hat seine Stellung 
eingenommen, nachdem der Zahn 
T, an der schiefen Ebene seines 
Hakens S, heruntergleitend an 
deren unterem Ende in Ruhe 
gekommen war. Das Steigrad 
dreht sich nun in der Richtung 
des Pfeiles und treibt dabei den 
Haken S, soweit nach aussen, 
bis der Zahn 7, am Ende der 
schiefen Ebene ,S4 angekommen 
ist, so den Stab 4, etwas hebend. 
Indem sich aber nun das Pendel 
wieder nach links wendet, folgt 
ihm der Stab 4, und treibt es 
in seine Ruhelage. Sobald es 
diese wieder überschritten hat, trifft es auf den Stab .4, und lóst dadurch 
S, Y, aus, indem es gleichzeitig den Stab A, zur Seite drüngt. Zurückfallend 
treibt dieser es wieder nach rechts und so wiederholt sich der Vorgang immer 
von Neuem. 
In einfacherer Weise sucht F. W. RÜrFERT!) die nümliche Aufgabe zu losen. 
Seine freie Pendelschwingung mit stetiger Kraft ist aus Fig. 457 ersicht- 
lich. Um die Axe a drehbar befestigt ist zunächst das dem Pendel den Antrieb 
ertheilende System, welches aus den Armen 4 und ? und dem durch eine 
Schraube verstellbarem Gewichte e besteht. Mit ihm nicht in Verbindung steht 
  
(A. 456.) 
!) Deutsches Reichspatent No. 52868 vom 4. Dec. 1889. Vergl. Zeitschrift für Instrumenten- 
kunde 1891. XL, pag. 75. 
  
  
  
 
	        
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