36 Uhr, Pendeluhr.
Spannung langsam verlieren, wenn nicht das herabsinkende Gewicht, welches
durch Vermittlung der auf der Scheibe c gelagerten Klinke das Gehäuse im
Sinne des Pfeiles zu drehen sucht, für ihre Erneuerung sorgte. Das würde aber
aufhören, wenn das Gewicht an seinem tiefsten Punkt angekommen, dort ver-
harrte. Es jedes Mal wieder emporzuheben, ist die Aufgabe des elektrischen
Stromes.
Ist das Gewicht nach Z4 gekommen, so hat der Stift g das gabelfórmige
Ende der Feder o zur Seite gedrückt; dieses lässt den Stift los, der Hebel zz
sinkt, den Contact 7 schliessend, herab und da der Kopf der Schraube f etwas
aus mm nach unten hervorragt, so hat der bei 7 gelagerte Hebel £Z seine Lage
nicht geändert, thut dies aber nun, nachdem der Elektromagnet erregt worden
ist. Sein längerer Arm schnellt empor und schleudert das Gewicht 6 in die
Höhe, nimmt dabei durch Vermittlung von ÿ auch mm mit und unterbricht so
den Strom. Zugleich geht die Feder o zurück und alles ist wieder in der
früheren Verfassung. Der Stromschluss erfolgt alle 5 bis 7 Minuten. Wie bei
der Uhr von SCHWEIZER treibt die Feder während der kurzen Zeit, in der sie
sich selbst überlassen ist, die Uhr allein weiter. Wenn auch für beide Uhren
der Strom von 1 bis 2 LECLANCHE-Elementen genügt, so empfiehlt sich doch die
Anwendung von grösseren, die man besser aber nicht im Sockel der Uhr unter-
bringt, wie dies vielfach empfohlen worden ist.
Bei der elektrischen Uhr von MENGER!) wirken zwei hufeisenförmige Elektro-
magneten auf einen ebenso gestalteten, welcher mit dem Pendel hin- und her
schwingt, bei der von Grau”) schliessen die Pendelschwingungen in jeder
Secunde einen einen Elektromagneten bethätigenden Strom, welcher Elektro-
magnet dann das Gangwerk treibt. Dieses hebt dabei ein Gewicht, welches
frei wieder herabfallend, dem Pendel einen Antrieb ertheilt.
Die Uhren, bei denen der Strom durch Vermittelung von Elektromagneten,
aber ohne Mitwirkung von Gewichten eine Feder spannt, die dann wiederum
auf das Pendel antreibend wirkt, werden astronomischen Zwecken schwerlich
genügen können. Wir beschränken uns darauf, um ihrer ebenso einfachen, wie
eigenartigen Contactvorrichtung aus ihrer Zahl die Uhr von NaPori?) hervorzu-
heben. Bei ihr erfolgt bei jeder Umdrehung der Steigradaxe drei Mal der
Stromschluss, indem eine Contactfeder, die an einer Stange sitzt, wührend kurzer
Zeit durch das Gewicht der Stange gegen eine zweite Stange gedrückt, sogleich
aber auch wieder von ihr entfernt wird. Um dies zu ermöglichen, endigen die
Stangen in Haken, welche nebeneinander auf dem Umfang eines mit drei
Zähnen versehenen Rades aufliegen. Indem nun die die Contactfeder tragende
obere Stange etwas kürzer ist, wie die untere, fällt sie etwas früher herab als
diese, und schliesst so den Contact so lange, bis bei weiterer Umdrehung des
Steigrades nach ganz kurzer Zeit auch der längere Hebel herabfäilt und den
Strom wieder unterbricht.
3) Antrieb durch Elekromagneten. Von den Uhren, bei denen das
Pendel durch Stromschluss zu verstárkten Schwingungen angetrieben wird, hat
die von Maruras HipP4) in Neuchâtel wohl die häufigste Verwendung gefunden.
1) Deutsches Reichspatent No. 19834. Vergl MzRLING, Die elektrischen Uhren,
Braunschw. 1886, pag. 103.
2) TERLING, a. a. O., pag. 101.
3) KLEIN, a. a. O., pag. 318.
4) MOBLER, a. a. O., pag. 70; KLEIN, a. a. O., pag. 323; MERLING, a. a. O., pag. 84.
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