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fremd blieb. Corernicus!) hielt bezüglich der Sterne noch an der prima sphaera
immobilis fest, GALILEI) stellt nur fest, welch eine Fiille neuer Sterne zu den
mit unbewaffnetem Auge sichtbaren das von ihm zuerst angewandte Fernrohr
offenbarte; KEPLER weist im ersten Buche seines Epitome, 1618, der Sonne eine
ganz isolirte Stelle in einem leeren Raume im Innern des Sternsystems an und
setzt die Entfernungen der Sterne untereinander als viel kleiner voraus, denn
ihre Entfernung von der Sonne. Die Sonne nimmt sehr nahe den Mittelpunkt
des Sternenringes ein, den die Milchstrasse bildet, weil diese sich als grösster
Kreis projicirt. Jenseits der Milchstrasse beginnt der »leere Raum«. Die ganze
Materie ist so vertheilt, dass ein Drittel der Masse die Sonne ausmacht, ein
zweites Drittel zur Bildung des Planetensystems verwendet ist und das letzte
Drittel die Sterne und die Milchstrasse erzeugt hat. Der Abstand der (dünnen)
sternbesetzten Kugelschale verhält sich zum Abstande des (äussersten Planeten)
Saturn, wie dessen Radiusvector zum Sonnendurchmesser oder wie 2000: 1, so-
dass der Sonnendurchmesser den Sternen unter dem Winkel einer zehntel Bogen-
secunde erscheint (statt jy wie richtiger wäre) und diese, die viel kleiner sind
als die Sonne, uns erst recht keinen Durchmesser zeigen können. Freilich hält
KEPLER es für denkbar, dass die Sterne der Sonne gleich an Grösse und viel-
leicht auch von einem Planetensystem umgeben seien, aber er lehnt es ab, diesem
Gedanken nachzugehen, »da das Copernicanische System nichts über die Natur
der Sterne aussage.«
HuvcuENs setzt hingegen in seinem 1698 veröffentlichten Cosmotheoros
bereits die Sterne der Sonne in jeder Hinsicht gleich, denn inzwischen hatte die
NEwTON'sche Gravitationstheorie die Vertheilung der Massen im Weltall, wie
sie KEPLER sich dachte, als unmöglich erwiesen. Aus der Unveränderlichkeit
der gegenseitigen Stellung der Sterne Mizar und Alcor im Laufe eines Jahres
folgert er die ausserordentliche Kleinheit ihrer Parallaxe und versucht einen andern
Weg, um zu einer zahlenmässigen Entfernungsbestimmung der Sterne zu gelangen,
indem er die Helligkeit des Sirius mit der der Sonne vergleicht, wobei er den
Abstand des ersteren zu 28000 auswerthete, also rund 30 Mal zu klein.
WniGHT hat mit seiner »Theory of the universe, London 1750« jedenfalls das
eine grosse Verdienst, KANT zum Nachdenken über die Probleme der Gestaltung
des Weltalls angeregt zu haben, wie dies der Königsberger Philosoph selbst
hervorhebt in seiner »Allgemeinen Naturgeschichte und Theorie des Himmels,
oder Versuch von der Verfassung und dem mechanischen Ursprunge des ganzen
Weltgebäudes nach NEwTon’schen Grundsätzen abgehandelt, Königsberg und
Leipzig 1755.« KANT spricht hier zuerst diejenigen Ansichten aus, die auch
heute noch Geltung besitzen, wenngleich man sie heute als elementare bezeichnen
würde. Die Sterne sind sämmtlich Sonnen, mit Planetensystemen umgeben, in
denen die Schwerkraft waltet, die aber auch System mit System verbindet. Und
wie im Sonnensystem eine Fundamentalebene vorhanden ist, die Ekliptik, in
deren Nähe sich die Planeten anordnen, so besteht auch in dem System höherer
Ordnung eine Hauptebene und um diese gruppiren sich die Fixsterne so, dass
ihre Anzahl in der Nähe derselben am grössten ist, und sie einander um so
näher stehen, je mehr sie sich nach der Fundamentalebene zusammendrängen;
der vereinigte Glanz so vieler so eng stehender Sterne ist die Milchstrasse. Die
Sterne sind Bewegungen unterworfen im Systeme der Milchstrasse und wesentlich
1) De revolutionibus. 1543.
?) Nuncius sidereus. 1610.
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