Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 4. Band)

  
Universum. 73 
neue Abzählung ausführen, wobei er nur nach halben Grössen trennte, und die 
folgenden 7 Klassen bildete 1:0 — 5°5, 5°6 — 6:0, 6:1—6:5, 6:6 — 7:0, 7-1 — 7*5 
1:6—80, 8'1 — 8:5, 8.6 — 9:0, 9:1—9:5, geleitet von der Absicht, die letzten 
5 Zehntel 9:1 — 9:5, die bekanntlich ein anderes photometrisches Verhalten 
zeigen, als die helleren Sterne, für sich abzusondern, sonst hätte die Bildung von 
Klassen 1 — 6°2, 6'3 — 6°7, 6°8 —7:2, u. s. w., welche die mittlere Grosse einer 
Klasse auf eine runde halbe oder ganze Grösse legen, näher gelegen, die er bei 
anderen Untersuchungen (vergl. pag. 79) benutzt hat. Ferner wurde nach Recta- 
scensionen von 20 zu 20 Minuten getrennt. Die ausführlichen Abzählungen für 
jeden Grad finden sich in den neuen Annalen der Münchener Sternwarte, Band II, 
Abtheilung C mitgetheilt. Nach Zusammenfassung zu je 40 Zeitminuten und 
5 Deklinationsgraden sind die Durchmusterungssterne nórdlich des Aequators 
abgezählt in »Ueber die Vertheilung der Sterne auf der nôrdlichen Halbkugel 
nach der Bonner Durchmusterung« und »Zur Vertheilung der Fixsterne am Himmel« 
von H. SEELIGER. (Sitzungsber. der math. phys. Classe der k. bayer. Akademie der 
Wiss. 1884, Heft 4 und 1899, Heft 3.) Die Abzählungen der SD + den zwei süd- 
lichsten Graden der Z Dnach dem gleichen Princip finden sich in »Ueber die Verthei- 
lung der Sterne auf der südlichen Halbkugel nach ScHÓNFELD's Durchmusterung« von 
H. SEELIGER (Sitzungsber. der math.-phys. Classe der k. bayer. Akademie d. Wiss. 1886, 
Heft 2) unter Hinzufügeng einer 8. Klasse für die Sterne 9:6 — 10:0 Grósse. Die 
gleichen Abzáhlungen mit der Sekante der Deklination multiplicirt, sodass die 5? 
hohen und 40» breiten Trapeze auf gleichen Flácheninhalt reducirt erscheinen, giebt 
RISTENPART in seinen »Untersuchungen über die Constante der Prücession und 
die Bewegung der Sonne im Fixsternsysteme«, pag. 44 bis 51. (Veróffentlichungen 
der Karlsruher Sternwarte, Heft‘ IV). Von der CD von — 92? bis — 41? sind 
in der Einleitung zu Vol. XVL der »Resultados del observatorio nacional 
Argentino« ausführliche Abzáhlungen von 4 zu 4 Zeitminuten und für jeden De- 
klinationsgrad aufgeführt, doch ohne Trennung nach Gróssenklassen. Und man 
erkennt nur soviel, dass die Gegend dieser Zone, durch welche die Milchstrasse 
geht, bei 67 — 10^, viel dichter besetzt ist, als der andere Milchstrassenzweig bei 
16^ — 204. Von der PD sind nur statistische Aufzihlungen der Sterne pro 
Deklinationsgrad in der Einleitung des 3. Bandes, pag. 36 und die Sternzahl pro 
Quadratgrad, in 1^ breiten, 5? hohen Trapezen auf pag. 37 gegeben. Als weiteres 
Material kommen für schwächere Sterne in Betracht die Sternaichungen von 
CELORIA, enthalten in »Sopra alcuni scandagli del cielo eseguiti all’ osservatorio 
reale di Milano e sulla distribuzione generale delle stelle nello spazio. Annota- 
zioni del prof. GIOVANNI CELORIA« (Pubblicazioni del reale osservatorio di Brera 
in Milano No. XIII. Milano 1877). CELORIA hat die in einem durch Draht sicht- 
bar gemachten Rechteck von 17’ Hohe und 237 Länge im PLôssL’schen kleinen 
Aequatoreal von 10 cm Oeffnung gleichzeitig stehenden Sterne abgezählt. Die 
Definition der Bilder war eine ausgezeichnete und, wie noch bewiesen werden 
soll, die Grösse der schwächsten eben noch gesehenen Sterne 11% in der Skala 
der Durchmusterung. Dann wurde das Fernrohr so in Rectuscension verstellt, 
dass das benachbarte Feld in das Rechteck trat u. s. w. Von je zwei aufeinander- 
folgenden Rechtecken wurde gleich die Summe gebildet und nur diese notirt, 
dadurch wird die abgezählte Flüche 6754 lang, also bei 17' Hóhe im Aequator 
fast quadratisch. CELORIA hat nun alle 24 Stunden herumgezählt, und in Dekli- 
nation zunächst das Feld von 0? bis 0? 17' gehen lassen. Er fügt dann die un- 
mittelbar nördliche Zone 0? 17' bis 0? 34' an u. s. w. und kommt mit 21 Zonen 
dazu, die ganze Breite vom Aequatot bis 6? nórdlicher Deklination zu bedecken, 
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