Universum.
ROSEN LINDEMANN
6—77 0:388 0:394
71—8” 0:363 0:392
8—9» 0:319 0:437.
Die Helligkeitsfaktoren sind also weder constant, wie es für eine homogene
Gróssenskala erforderlich wire, noch stimmen die beiden Bestimmungen unter
sich genügend überein, sodass, da beide Beobachter verschiedene Objecte benutzt
haben, der Verdacht gar nicht abzuweisen ist, dass das Helligkeitsverhältniss
innerhalb derselben Grôssenklasse in verschiedenen Gegenden des Himmels ein
anderes ist. Es wäre dies ja auch gar nicht weiter zu verwundern, da ver-
schiedene Beobachter mitgewirkt haben und die Auffassung in den einzelnen
Zonen auch noch mit der Durchsichtigkeit der Luft und persónlichen Einflüssen
veránderlich sein musste. Ausserdem hat schon SCHÓNFELD einen systematischen
Schátzungsfehler, derart, dass die Durchmusterungsgróssen um so mehr grósser
sind, je sternreicher die durchmusterte Gegend ist, in der Einleitung zur SD
pag. [36] aus den Vergleichungen mit den BressEr'schen Gróssen abgeleitet, also eine
Abhüngigkeit von der galaktischen Breite, und das gleiche Ergebniss hat SCHEINER!)
aus den Vergleichungen der.,$.D-Gróssen mit denen mehrerer anderer Cataloge
gefolgert. Eine solche systematische Abhängigkeit der Sterngrôssen von der
Milchstrasse aber einmal angenommen, ist die Zahl der von Rosen und LINDE-
MANN vorgenommenen Vergleichungen viel zu gering. Es muss eine ausgedehnte
Vergleichung mit einer, zahlreiche Anhaltspunkte enthaltenden sorgfältigen photo-
metrischen Untersuchung der 2 D-Sterne ausgeführt werden. Hierzu wire die
in Potsdam von MürLER und Krwrr im Gange befindliche genaue Bestimmung
aller 2 D-Sterne bis zur Grösse 77:5 sehr geeignet, resp. sie kónnte dann ein-
fach in Bezug auf die Sternvertheilung in gewissem Grade die 5.D-Abzählungen
ersetzen, vor ihrer Vollendung aber stehen hierfür nur zur Verfügung die schon
anlässlich der SCHIAPARELLI’schen Arbeit erwähnte Harvard Photometry und
ferner die ebendort angefertigte »Photometric Revision of the Durchmusterung«
(Vol. XXIV), welche die photometrische Bestimmung von 16865 Durchmusterungs-
sternen enthilt, eine dritte Arbeit der Harvard-Sternwarte auf diesem Gebiete
ist die von Bamey auf der Filialsternwarte in Arequipa ausgeführte, den süd-
lichen Himmel betreffende, die in Vol. XXXIV als »A catalogue of 7922 southern
stars observed with the Meridian Photometer during the years 1889—9:« publi
cirt ist. Sie kommt indes ibrer von KEwPr?) besprochenen Mángel wegen als
Ersatz für die visuellen Gróssen der Uranometria Argentina kaum in Betracht.
Die beiden erstgenannten Arbeiten benutzt SEELIGER in den folgenden beiden
in den Sitzungsberichten der k. baierischen Akademie der Wissenschaften,
Band XXIX, Heft III und Band XXVIII Heft II erschienenen Untersuchungen
»Zur Vertheilung der Fixsterne am Himmel« und »Ueber die Gróssenklassen
der teleskopischen Sterne der Bonner Durchmusterungen«, um die Durchmusterungs-
gróssen auf eine einheitliche photometrische Skala, für welche überall logy = 0:4
ist, zu reduciren. Die erstgenannte Arbeit beschäftigt sich mit den Sterngrössen
57-3—6^:9 der BD und findet folgende Beziehung:
1) À. N. 2766.
2) V. A. G. 31. Jahrgang, pag. 191 ff.