lich grosseren Bildausschnitten. Im Unter-
schied zu den 16 Grautônen bei den person-
lichen Rechnern (mit EGA/VGA-Adaptern) ist
dann eine bessere Bildqualität möglich.
Die Hersteller von Systemen für Photogram-
metrie und Landinformationssystemen sind
mit einer derartigen Aufgabe konfrontiert.
U.a. wird über ein Lernkonzept und Lernhil-
fen für das Zeiss-Phocussystem in (Rosen-
garten, 1988) berichtet. Es ist zu vermu-
ten, dass in Zukunft vermehrt Demonstrato-
ren und andere Lernhilfen von den System-
produzenten entwickelt werden.
3.4 ANALYTdemo
Zweck dieses gleichfalls an der Universi-
tat Aalborg entstandenen Lernprogrammes
für persönliche Rechner ist die Vermittlung
von praktischen Kenntnissen in der analy-
tischen Photogrammetrie, u. a. durch
- Erstellung von einzelnen Programmen und
Unterprogrammen und
- Zusammensetzung von den erstellten und
vorgegebenen Programm-Modulen zu neuen
Programmen,
Die Komplexität der Programme kann dabei
stufenweise erhöht werden. Durch Variation
verschiedener Methoden kann die Genauigkeit
in der Bestimmung von Objektpunkten grad-
weise verbessert werden. U.a. konnen die
Unbekannten mit oder ohne Ausgleichungs-
rechnung bestimmt werden oder die Orientie-
rung der Bilder mittels Phototheodolit
während der Aufnahme oder dureh Rechnung
bestimmt werden. Abb. 7 gibt eine Ubersicht
über die derzeitig vorgesehenen Variati-
onsnógliechkeiten. Die Herstellung einzel-
ner Programm-Module erfolgt durch die Stu-
denten selbst oder in Verbindung mit der
Vorlesung gemeinsam mit dem Lehrer. In ei-
ner speziellen Übung, wo jeder Student ei-
nen Reehner (PC) zur Verfügung hat, und
der Lehrer seinen Bildschirminhalt an die
Leinwand projizieren kann, werden neue Pro-
gramme gemeinsam erarbeitet. Die mit den
verschiedenen Methoden erhaltenen Resulta-
te für die Objektpunktkoordinaten lassen
Sich dann anschaulich diskutieren. Die di-
versen Programme wurden in Pascal geschrie-
ben. Begleitet wird die Übung durch die
eigene Erfassung der Ausgangsdaten, also
die Aufnahme mittels Phototheodolit, Mes-
sung der Passpunkte und Vergleichspunkte
mittels Sekundentheodolit sowie Ausmessung
der aufgenommenen Bilder im analytischen
Auswerteger&t.
3.5 Andere Lernprogramme .:
Ähnlich den hier behandelten Lernprogram-
men der Universität Aalborg wurden auch an
anderen Stellen Lernprogramme für Photo-
grammetrie und Landinformationssysteme er-
stellt und benutzt, Ein Lernprogramm für
Geographische Informationssysteme wurde an
der Clark Universität, Mass., USA, entwik-
kelt. Das Programm mit dem Namen "IDRISI"
konzentriert sich auf Satellitenbilder und
geographische Themen (Clark University,
1988). Uber die Erfahrungen bei der Aus-
bildung in der rechnergestützten Bodenord-
nung an der Technischen Universitat Mün-
chen wird in (Hoisa, 1990) ausführlich be-
richtet, Einige Lernprogramme für Macin-
tosh Computer der Firma Apple und anderer
Firmen sind teilweise für die Ausbildung
372
in Photogrammetrie und Landinformationssy-
stemen verwendbar. Die zum Teil auf CD-
ROMs ( Compact Disc Read only Memory ) ge-
lagerten Lernprogramme kombinieren Bilder,
Ton, Graphik und Text (siehe auch Kap. 4).
Geeignet sind u.a. die Lernprogramme
"IMAGE" fiir Bildbehandlung und "Map Maker"
für die Herstellung thematischer Karten
mittels statistischer Angaben über Gemein-
den.
4. TRENDS FUR ZÜKUNFTIGE
LERNSYSTEME
Die bisher behandelten Lernsysteme konnen
mit einem relativ bescheidenen Aufwand re-
alisiert werden. Sie basieren auf den per-
sönlichen Rechnern, ihre Bedienung kann
über Menüs und mit wenigen Tasten erfol-
gen. Die in Standard-Programmiersprachen
erstellten Lernprogramme benutzen wenige
schwarz-weiss Bilder, Farbgraphik und ein-
fache Töne. Das pädagogische Modell ist
durch Wissensvermittlung, Präsentation
einzelner Schirmbilder und Lösung von Auf-
gaben gekennzeichnet. Auf allen diesen
Ebenen sind Verbesserungen und Erweiterung
möglich. Diese sind z.T. bereits mit höhe-
ren Aufwänden realisiert oder in Entwick-
lung. Die Entwicklung für Lernsysteme ver-
läuft derzeitig sehr stürmisch, eine eige-
ne Industrie hat sich bereits etabliert.
Im folgenden sollen die vorhandenen Trends
kurz umrissen werden.
4.1 Pädagogische Modelle
Eine höhere Stufe von Lernprogrammen wird
erzeugt, wenn auch Kenntnisse über den Be-
nutzer gespeichert sind. Der Inhalt des
Lernprogrammes einschliesslich der gestell-
ten Aufgaben richtet sich nach dem beim
Benutzer vorhandenen Wissen. Derartige Sy-
Steme werden dann als Tutoren bezeichnet
(vgl. auch Abb. 6). Auf der 1991 abgehal-
tenen Konferenz über rechnerunterstiitztes
Lernen und Ausbilden in Wissenschaft und
Ingenieurwesen in Lausanne/S8chweiz wurde
über mehrere derartige Tutoren berichtet
(Calisce, 1991).
4.2 Rechner und Peripherie
Die Entwicklung in Computertechnologie ist
enorm,und das rechnergestiitzte Lernen kann
davon sehr profitieren. Abgesehen von der
Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit bei
den Rechnern sind grosse Fortschritte in
den Peripheriegeräten zu erwarten. Die
Bildschirme werden eine höhere Auflösung
bekommen und beliebig viele Farben haben,
Die Benutzerfläche kann somit sehr viel
einfacher sein. Anstelle von Texten und
Kommandos tritt die Bedienung mittels
Maus und Ikone, berührungsempfindlicher
Schirme und Kommunikation in natürlicher
Sprache, Neben der Benutzung von einzel-
nen Farbbildern können auch Bildsequenzen,
also Film, verwendet werden, ebenso Musik,
Die Lagerung aller dieser Medien erfolgt
mittels optischer Platten (CD-ROM). Diese
bieten Platz für 600 Mb oder ca. 200 000
Textseiten. Um jedoch am Bildschirm des
Rechners lebende Bilder in voller Grosse
zu zeigen (und nicht am Schirm eines zu-
süátzlichen Fernsehapparates), müssen die
Bilddaten komprimiert werden