Full text: XVIIth ISPRS Congress (Part B6)

  
Eine weitere Veranstaltung sei hier nur am Rande erwähnt: 
Die KAGIS 1991 in Karlsruhe, die u.a. auch von Mitgliedern 
der DGPF organisiert wurde, und als Ziel einen Einstieg, die 
Ausbildung und Weiterbildung in Geo-Informationssysteme 
vorgab. Mit A. Kilchenmann (1992) sind die Beiträge in einem 
Tagungsband herausgegeben worden. 
6. Weitere wissenschaftliche Vereinigungen und Berufs- 
verbände 
Die Deutsche Gesellschaft für Photogrammetrie (DGPF) ist 
zum einen als Institution noch in weitere Vereinigungen ein- 
gebunden, zum anderen tragen einzelne Mitglieder die Inter- 
essen der DGPF in weitere Veranstaltungen und Berufsver- 
bände hinein. 
Erwähnt sei die jährliche Veranstaltunge der Deutschen Ar- 
beitsgemeinschaft für Mustererkennung (DAGM), für die die 
DGPF als Sponsor auftritt.Ihre Proceedings erscheinen als 
Fachberichte der Informatik. Im Zeitraum 1988 - 1992 ist hier 
ein zunehmendes Interesse für Digitale Photogrammetrie 
auszumachen. Die DAGM ist in die Deutsche Gesellschaft für 
Informatik eingebunden, so daß dadurch auch eine Verbindung 
Informatik-Photogrammetrie gegeben ist. 
Die DGPF ist als Trägergesellschaft der Alfred-Wegener- 
Stiftung (AWS) einem fachübergreifenden Rahmen zugeord- 
net, bei dem alle Belange der Geo-Wissenschaften abgedeckt 
werden sollen. Die erste Veranstaltung der AWS für alle Trä- 
gergesellschaften war mit der geotechnica'91 gegeben, die im 
September 1991 in Köln veranstaltet wurde. Innerhalb des 
Kongresses trat die DGPF durch Beiträge ihrer Mitglieder be- 
sonders hervor - ebenso lief die Jahrestagung parallel mit der 
geotechnica ab. In der AWS sind auch noch die weiteren Be- 
rufsverbände des Vermessungswesens wie der Deutsche Ver- 
ein für Vermessungswesen und die Deutsche Gesellschaft für 
Kartographie vertreten, so daß in diesem Zusammenhang ein 
direkter Kontakt innerhalb des Vermessungswesens gegeben 
Ist. 
Als weitere Institution ist an dieser Stelle noch das EGIS 
Bureau Utrecht zu nennen, welches jährlich die European GIS 
(EGIS) Conference veranstaltet. Auch hier wirken Mitglieder 
der DGPF mit. Dasselbe gilt für die AM/FM GIS International 
European Division, die mit ihren europäischen Konferenzen 
sowie Regionalkonferenzen ein Forum für Photogrammetrie, 
Fernerkundung und GIS bietet. 
KOMMISSION IV 
(Dr.-Ing. R. Bill) 
1. Fernerkundungskartographie 
Der Fernerkundungskartographie mit Satellitenaufnahmen 
widmen sich Buchroithner (1989) und Gierloff-Emden (1989) 
in ihren Monographien zur Enzyklopädie der Kartographie. 
Wieneke (1988) behandelt anhand ausgewählter Beispiele die 
Methoden der Satellitenbildauswertung. Photogrammetrie und 
Fernerkundung stellen mit den Satellitenbildkarten neue Pro- 
dukte für kartographische Zwecke zur Verfügung. Beiträge 
von Albertz (1989) und Bätz & Haydn (1989) beleuchten die 
Nutzung von Satellitenbilddaten als Basis für thematische 
Kartierungen. In der Berichtsperiode entstanden sowohl ana- 
loge Satellitenbildkarten (z.B. Leipzig 1:50000 mit KFA- 
1000-Photos) als auch digitale Satellitenbildkarten (z.B. 
Düsseldorf 1:40000 und Berlin 1:100000 mit Landsat- und 
Spot-Daten - Kähler, 1989), vermehrt auch durch Kombination 
metrischer Kammerdaten mit digital aufzeichnenden Ferner- 
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kundungssensoren (z.B. Stuttgart 1:50000 mit KFA-1000 und 
Landsat-TM). Untersuchungen zum topographischen Potential 
wurden zum Beispiel von Michaelis (1989) vorgenommen. 
2. Digitale Geländemodelle 
Zur Ableitung digitaler Geländemodelle wird vermehrt auf die 
Einbindung der  Rasterdatenverarbeitung —zurückgegriffen 
(Tang, 1991). Mit der Integration von Digitalen Gelündemo- 
dellen (DGM) in Geo-Informationssysteme (GIS) beschäftigte 
sich Fritsch (1991). Der Wechsel vom 2D-GIS zum 2.5D-GIS 
unter Verwendung von DGM wird für viele zukünftige nicht- 
kartographische Anwendungen unabdingbare Voraussetzung 
zum Einsatz der GIS-Technik sein. Kuhn (1989) erzeugte digi- 
tale Perspektivbilder unter Nutzung des DGM. Auch synthe- 
tische Objekte können einbezogen werden. 
Die automatisierte DGM-Ableitung aus gescannten Luftbildern 
ist weit fortgeschritten. Ausgehend von ersten Untersuchungen 
an der Universität Stuttgart (vgl. PhoWo, 1989) zu einem 
Verfahren, mittels einer pyramidalen Verdichtung der 
Bildinformation und der daraus mittels Feature-Based- 
Matching gewonnenen Punkte ein DGM automatisch zu be- 
stimmen, nühert sich dieser Ansatz der Produktreife (vgl. 
Match-T (Inpho GmbH) und PhoWo, 1991). 
3. GIS 
Prügend für den Berichtszeitraum ist die Etablierung des 
ATKIS-Projektes in den Landesvermessungsverwaltungen der 
BRD und beim Institut für Angewandte Geodásie (ATKIS, 
1988; GIS-Heft 4/1990). In einzelnen Bundeslündern wurde 
1990 mit der Datengewinnung für das digitale Landschaftsmo- 
dell 1:25000 (DLM 25/1) begonnen. Voraussichtlich Ende 
1995 soll dieses fláchendeckend vorliegen. Die Photogramme- 
trie wird bisher nicht als Erfassungsmethode verwendet; sie 
soll später aber zur Fortführung und Aktualisierung der 
ATKIS-Daten eingesetzt werden. Photogrammetrische Pro- 
dukte finden - zum Beispiel als analoge Orthophotos - Einsatz 
als Digitalisiergrundlage in Kombination mit der DGK 5 und 
der TK 25. In diesem Zusammenhang gewinnt auch das DGM 
zunehmende Bedeutung als Reliefinformation, um aus dem 
DLM ein digitales Situationsmodell (DSM) zu erzeugen. 
Einige Arbeiten widmen sich der automatischen Wandlung 
von Rasterdaten zu Vektordaten mit anschließender Mu- 
stererkennung (Yang, 1989; Illert, 1990). Diesen Arbeiten auf 
der Datengewinnungsseite stehen verschiedene Forschungsan- 
sätze zur Datenausgabe gegenüber, insbesondere zur Genera- 
lisierungsproblematik (Meyer, 1989; Jäger, 1990). Peterle 
(1990) nutzt Bildverarbeitungsmethoden zur Fortführung to- 
pographischer Karten. Deutlich zeigt sich in diesen Arbeiten, 
daß Kartographie und Photogrammetrie immer mehr iden- 
tische Methoden der digitalen Bildverarbeitung nutzen. 
ATKIS ist weiterhin eine wichtige Quelle für zahlreiche an- 
dere, in der Planung befindliche Fachinformationssysteme wie 
TOPIS und STABIS (vgl. GIS-Heft 4/1990) und verschie- 
denste Umweltinformationssysteme. Insbesondere im Um- 
weltbereich besteht eine starke Tendenz zu Rasterdaten und 
damit zur Verwendung von Fernerkundungsdaten. Yang 
(1991) stellt den Quadtree-Ansatz für hybride GIS zur Dis- 
kussion und untersucht theoretische und praktische Aspekte 
zur Verwaltung von Geometriedaten mittels Quadtree. 
4. Ausbildung und Forschung 
Der Bedeutung von GIS wird nun auch vermehrt in der Lehre 
Aufmerksamkeit gewidmet (vgl. Kilchenmann, 1992; Goss- 
mann & Saurer, 1991). Der Berichtszeitraum ist weiterhin ge- 
kennzeichnet durch das Erscheinen spezialisierter Fachliteratur 
zur Fernerkundung (Markwitz & Winter, 1989; Strathmann, 
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