grammetrie für die GIS-Datenaktualisierung auf,
wobei die Grenzen in der Erkennbarkeit einiger
Attribute und in der Zuordnung zur richtigen Ob-
jektklasse laut Objektartenkatalog liegen.
Die Erkennbarkeit einzelner Objekte ist im wesent-
lichen durch folgende Parameter eingeschränkt:
e Bildinhalt (bebautes oder bewaldetes
Gebiet, offene Flächen)
e Art des Bildmaterials (Farbe,
Schwarz/Weif3)
e BildmaBstab
e PixelgrôBe am Boden (Auflösung)
e Mono- oder Stereobetrachtung
Dabei beeinflussen der Bildmaßstab und die Pixel-
größe zusätzlich die erreichbare geometrische
Genauigkeit.
Weitere Aussagen zur Aktualisierung von ATKIS-
Daten mittels Luftbildern finden sich bei (lllert,
1993; Hanke, Prof3, 1995).
3. INTERAKTIVE AKTUALISIERUNG VON ATKIS-DATEN
MIT DIGITALEN ORTHOPHOTOS
Digitale Orthophotos bieten viele Vorteile für die
Aktualisierung von GIS-Daten, zum Beispiel errei-
chen sie, je nach Genauigkeit des zugrunde liegen-
dem digitalen Gelándemodels, oft eine bessere
Genauigkeit als analoge Strichkarten, wie zum
Beispiel topographische Karten. (Loodts, 1993).
Diese Eigenschaften haben uns zu einer Studie im
Rahmen einer Diplomarbeit (Ebner, 1996) bewo-
gen, die sich mit der interaktiven Aktualisierung von
ATKIS-Daten aus digitalen Orthophotos befaBt.
Ziel der Studie sind Aussagen, inwieweit der Infor-
mationsgehalt von digitalen Orthophotos zur Da-
tenerfassung und Aktualisierung gemäß des
ATKIS-Objektartenkataloges ausreicht. Untersucht
wurde ein Gebiet im Raum Osnabrück. Die Ergeb-
nisse werden im folgenden präsentiert.
Das Untersuchungsgebiet enthält 26 verschiedene
ATKIS-Objekte, die nach Erfassungsvorschrift eine
Genauigkeit von +/- 3 Meter in allen wichtigen
Punkten und Linien besitzen. Diese Daten sind
1989/90 durch Digitalisierung der Deutschen
Grundkarte (DGK 5, Maßstab 1 : 5000) entstanden.
Weiter stand ein digitales Orthophoto aus dem Jahr
1989 mit einer Bodenauflösung von 0.5 Metern für
dieses Gebiet zur Verfügung, sowie ein Luftbild von
1994 im Maßstab 1 : 12 500. Das Luftbild wurde
mit 30p gescannt Auf der Basis eines digitalen
Gelándemodells mit 0.5 Metern Genauigkeit und
12.5 m Raster wurde anschlieBend ein digitales
Orthophoto erstellt. Abbildung 1 zeigt das Ortho-
photo von 1994, überlagert mit den ATKIS-DLM
25/1-Rohdaten von 1989/90 für dieses Gebiet.
Mit diesen Daten wurde nun beispielhaft eine Ak-
tualisierung des Datenbestandes von 1989 durch-
geführt. Die Darstellung, Verwaltung und Digitali-
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sierung der Daten erfolgte mit SICAD/open und
SICAD-Globe der Siemens Nixdorf Informations-
systeme AG. Die Digitalisierung der Daten erfolgte
ausschließlich am Bildschirm.
Zum Aufdecken der Veränderungen wurde jede
Objektklasse einzeln dem Orthophoto von 1994
überlagert, und die ATKIS-Daten wurden visuell mit
den Bilddaten verglichen. Anschließend wurde für
die entsprechenden Objekte die neue Geometrie
erfaßt und die geforderten Attribute belegt.
Die Erfassung erfolgte gemäß des Objektartenkata-
loges für das DLM 25/1 (AdV, 1989). Anhand von 3
Beispielen werden im folgenden die Möglichkeiten
und Grenzen der GIS-Datenaktualisierung aus
digitalen Orthophotos beschrieben.
Abbildung 1: Orthophoto und ATKIS-Rohdaten
Im ersten Beispiel geht es um baulich geprägte
Flächen. Laut ATKIS sind im DLM 25/1 Wohnbau-
flächen, Industrie- und Gewerbeflächen, Flächen
gemischter Nutzung und Flächen besonderer funk-
tionaler Prägung zu unterscheiden. In der in Abbil-
dung 2 dargestellten Situation ist es kein Problem
die Veränderung festzustellen und als Wohnbauflä-
che zu klassifizieren. Die Fläche muß im Rahmen
der Erfassungsgenauigkeit abgetrennt und der
entsprechenden Objektart zugewiesen werden.
Weitere Attribute sind für das DLM 25/1 nicht erfor-
derlich.
Weit größer ist das Problem, die Fláche in Abbil-
dung 3 eindeutig einer Objektart zuzuweisen. Es ist
schwer zu erkennen, daß es sich bei dieser Fläche
nicht um eine reine Wohnbaufläche handelt. Da
links unten eine Kirche (rund) und in der Mitte ein
Kindergarten vorhanden sind, handelt es sich um
eine Fläche besonderer funktionaler Prägung. Die
Abgrenzung der Fläche ist im Rahmen der 3-Meter-
Genauigkeit jedoch möglich.
Ähnlich verhält es sich mit dem zweiten Beispiel,
dem Objektbereich Vegetation. Die Geometrie, d.h.
die Abgrenzung der Fläche ist meist ohne Pro-
bleme festzulegen und zu erfassen. Auch die Un-
International Archives of Photogrammetry and Remote Sensing. Vol. XXXI, Part B4. Vienna 1996