82 I. Teil. 6. Kapitel.
eine Neilsche Parabel (Fig. 14) die in der nach Osten weisen-
den Vertikalebene verläuft.
Die Abweichung von der durch die Spitze des Turmes (z = A)
Z gehenden Vertikalen beträgt am Fußpunkt desselben
N (2 == 0):
| yw — 08)
also z. B. für 8 — 7. und A — 10*em:
Yo 1,500 ,
hs
7
g
in Übereinstimmung mit zahlreichen Messungen. —
Wirkt außer der Schwere noch eine andere
Kraft mit den Komponenten X, Y, Z auf den
Massenpunkt, so verallgemeinern sich die Bewe-
gungsgleichungen (213) zu:
Siiden: mu = X + 2mowvsinp,
(215) Osten: muy — Y — 2mo (u sin8 + w cos),
Zenith: | mi — Z — mg -4- 2mov eosp.
Yo y
Fig. 14.
Sechstes Kapitel. Vorgeschriebene Bedingungen.
$ 65. Bisher hatten wir angenommen, daf der betrachtete
materielle Aufpunkt keinen anderen Einwirkungen unterliegt als
gewissen Kráüften, deren jede ihn nach einem bestimmten, als ge-
geben angenommenen Gesetz in Bewegung zu setzen strebt. Es
gibt aber Fülle, wo die Bewegung des Punktes noch dureh andere
Ursachen beeinfluft wird als durch die von vornherein gegebenen
Kräfte, so z. B., wenn der Punkt gezwungen ist, auf einer festen
Flàche oder auf einer festen Kurve'zu bleiben, allgemeiner: wenn
der Bewegung des Punktes von vornherein gewisse feste Beding-
ungen vorgeschrieben sind; und es fragt sich, nach welchen Grund-
sátzen derartige Fülle zu behandeln sind.
Zur Lósung dieser Aufgabe gehen wir abermals auf die ur-
sprüngliche Ableitung des Kraftbegriffes (8 8) zurück. Wenn wir
daran festhalten, daß jeder ursächliche Einfluß auf die Bewegung
des Punktes sich stets durch eine gewisse Kraft geltend macht,
so müssen wir schließen, daß auch eine vorgeschriebene Bedingung
nur dadurch physikalisch wirksam werden kann, daß sie sich durch
eine gewisse Kraft realisieren läßt. Fügt man diese Kraft zu den
übrigen gegebenen Kräften hinzu, so bewegt sich der Punkt ganz