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angeregte Schôpfung der reflektierenden Einbildungs-
kraft.
Da die exakte Wissenschaft es mit meßbaren Größen zu
tun hat, so kommen für sie in erster Linie diejenigen Sin-
neseindrücke in Betracht, welche quantitative Angaben
gestatten, also die Gesichtswelt, die Gehôrswelt und die
Tastwelt. Diesen Gebieten entnimmt die Wissenschaft das
Material für ihre Forschung und bearbeitet es mit den
Werkzeugen des logischen, mathematisch und philoso-
phisch geschulten Denkens.
IT.
Welches ist nun der Sinn dieser wissenschaftlichen Ar-
beit? Er liegt kurz gesagt 1n der Aufgabe, 1n die bunte
Fülle der uns durch die verschiedenen Gebiete der Sinnen-
welt übermittelten Erlebnisse Ordnung und Gesetzhchkeit
hineinzubringen — eine Aufgabe, die sich bei näherer Be-
trachtung als vôllig übereinstimmend erweist mit derjeni-
gen Aufgabe, die wir in unserem Leben von frühester
Jugend auf gewohnheitsmàáfig tagtáglich üben, um uns in
unserer Umgebung zurechtzufinden, und an der die Men-
schen von jeher gearbeitet haben, seitdem sie überhaupt
zu denken anfingen, schon um sich im Kampf ums Dasein
zu behaupten. Nicht nach der Qualität, sondern nur nach
dem Grade der Feinheit und Vollständigkeit unterscheidet
sich das wissenschaftliche von dem gewohnheitsmäßigen
Denken, etwa ebenso, wie sich die Leistungen eines Mikro-
skops von den Leistungen des bloßen Auges unterscheiden.
Daß das gar nicht anders sein kann, erhellt schon einfach
daraus, daß es nur eine einzige Art von Logik gibt, daß
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